Siemens-Manager in Taiwan vorübergehend festgenommen
Die Staatsanwaltschaft in Taiwan hat am Wochenende die Landeschefs der Technologiekonzerne Alcatel und Siemens verhaftet.
Die Staatsanwaltschaft in Taiwan hat am Wochenende die Landeschefs der Technologiekonzerne Alcatel und Siemens verhaftet. Beide sollen in einem Schmiergeldskandal verwickelt sein, bei dem es um die Auftragsvergabe für ein Bahn-Projekt in Taiwan geht, berichtet die Zeitung Taipei Times. Beide Manager befinden sich inzwischen gegen Kaution wieder auf freiem Fuß.
Im Zuge seiner Ermittlungen hatte Taipehs Staatsanwalt Kuo Yung-fa mehrere hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik festnehmen lassen. Unter ihnen waren auch Jean-Philippe Benoist, Leiter von Alcatel Taiwan und Leslie Lok, President der dortigen Siemens-Niederlassung. Alcatel habe angeblich mehrere Regierungsbeamte bestochen, um den Auftrag an Land zu ziehen. Die Abmachung habe auch beinhaltet, dass sich Siemens aus dem Bewerber-Kreis zurückzieht.
Nach den Plänen von Staatsanwalt Kuo hätten alle fünf Verdächtigen vorläufig in Haft bleiben sollen. Einen entsprechenden Antrag lehnt der zuständige Richter jedoch ab. Zu den Beschuldigten gehört auch Liu Ta-Fu, ein Stabsmitglied im Bereich Gesetzgebung bei der regierenden Democratic Progressive Party. Er beteuerte kurz nach seiner Freilassung seine Unschuld.