Die EU-Kommission will eine Untersuchung gegen die Mobilfunkbetreiber Vodafone und O2 einleiten. Die Unternehmen sollen das EU-Wettbewerbsrecht verletzt haben, indem sie für die Nutzung ihrer Netze durch andere Betreiber überhöhte Gebühren verlangen, berichtet die Financial Times. Das Verfahren soll möglicherweise bereits im Mai offiziell eröffnet werden.
Die EU-Wettbewerbshüter beschuldigen Vodafone und O2, ihre dominante Stellung innerhalb des britischen Mobilfunknetzes zu missbrauchen, um ‘maßlose Preise’ einzufordern. Für heimischen Mobilfunkunternehmen, die ebenfalls die Netze von Vodafone und O2 nutzen, würden die Gebühren 20 Prozent über vergleichbaren Preisen liegen. Die Großhandelspreise würden manchmal sogar Kosten übertreffen, die beim Verkauf im kleinen anfallen.
Die Unternehmen selbst bestreiten jedoch diesen Vorwurf und beharren darauf, dass die Gebühren ständig vereinfacht und gesenkt werden. “Wir werden unsere Roaming-Gebühren weiter drücken”, heißt es so bei O2. “Wir glauben, dass der Verbraucher am besten durch den Wettbewerbsdruck vor überhöhten Gebühren geschützt wird und nicht durch Regulation”. Bei Vodafone wollte man sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Im Anschluss an die Klage gegen Vodafone und O2 will die EU-Kommission im Laufe des Jahres auch Untersuchungen gegen den deutschen Betreiber T-Mobile einleiten.
Schon lange stehen ‘Roaming-Vereinbarungen’ im Visier der EU-Kommission. Dabei geht es um die Gebühren, die fällig werden, wenn der Mobilfunknutzer sein Handy im Ausland benutzt. Britische Aufsichtsbehörden befürchten, dass Roaming-Gebühren einen unangemessenen Anteil am Gewinn der Mobilfunkkonzerne ausmachen. Der oberste Wettbewerbshüter der EU, Mario Monti, scheint beweisen zu wollen, dass Kartellpolitik die Probleme eines einzelnen Verbrauchers lösen kann.
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