AMD: Dresden bietet beste Voraussetzungen

Der Halbleiterhersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat die formelle Eröffnung zweier neuer Werke in Dresden und Austin bekannt gegeben. Vor allem mit modernen Produktionsmitteln will AMD die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Herstellern ausbauen.
Unter dem Namen Automated Precision Manufacturing (APM) hat AMD eine Reihe von Optimierungen und Automatisierungen zusammengefasst. So wird die Produktion weitgehend automatisch ablaufen. Dazu ist auch eine Menge Software nötig. “70 Prozent der Software schreiben unsere eigenen Entwickler”, erklärte Thomas Sonderman, Director für APM bei AMD.

Derzeit arbeiten sie an einer neuen Version, die dann in Dresden in der ‘Fab 36’ eingesetzt werden soll. Hier sollen Wafers mit 300 mm Durchmesser entstehen. AMD setzt bei Innovationen auf kleine Verbesserungen. “Wenn die Veränderung zu umfassend ist, dann steigt auch die Komplexität der Veränderung”, so Sonderman. Deshalb versuche AMD die Fertigungsstätten in kleinen Schritten an die künftigen Produktionserfordernisse anzupassen.

Mit dem vor zehn Jahren gestarteten APM-Programm sei es nunmehr möglich Prozessoren in einem Bruchteil der früher benötigten Zeit in die Serienproduktion zu geben. “Und das obwohl wir ein neues Design verwenden und die Anzahl der Transistoren um den Faktor 3 auf 100 Millionen erhöht haben”, sagte Garry Heerssen, Group Vice President der AMD Corporate Manufacturing Group.

Innerhalb der Produktion übernimmt APM die Funktion des “zentralen Nervensystems”, über das die einzelnen Produktgruppen miteinander verbunden sind. Es überwacht ständig den Zustand der Prozessoren während der Fertigung. So kann APM gegebenenfalls auch neue Wege für die einzelnen Bauteile vorschlagen, um die Produktion zu beschleunigen.

Auch die Fehlerbehebung ist optimiert worden. APM kann jetzt besser einzelne Fehlerquellen aufspüren, ohne dass ganze Gruppen die Produktion aussetzen müssen. Daneben werden ‘intelligente’ Container verwendet, die selbst entscheiden, welches der optimale Weg innerhalb der Fabrik ist.

“Trotz der hohen Automation sind wir auf die Qualität unserer Mitarbeiter angewiesen”, sagte Thomas Sonderman und hier biete das Gebiet im Osten der Republik optimale Standortvoraussetzungen. In dem Werk in Dresden stammten rund 92 Prozent der Mitarbeiter aus dem Osten und sind im Durchschnitt 34 Jahre alt. Etwa 40 Prozent davon hätten einen Universitätsabschluss. So käme auch viel Hightech aus dem Osten zum Einsatz.

AMD konnte aus 50.000 Bewerbungen rund 2000 Menschen anstellen. Dieses hohe Potential gerade für Techniker gäbe es nirgendwo sonst auf der Welt, so Sonderman. Doch spielten bei so einer Entscheidung immer mehrere Faktoren eine Rolle, entgegnete Sondermann auf die Frage, ob nicht auch die Fördermittel des Freistaates Sachsen ausschlaggebend waren.

Daneben hat AMD eine Zusammenarbeit mit dem Rivalen IBM begonnen für Chipfertigung auf 65 Nanometer-Basis (nm) und darunter. Für 90 nm hätte jede Fabrik bereits eigene Entwicklungen, so sei es natürlich, dass die beiden Unternehmen in diesen Bereichen zusammenarbeiteten.

Sonderman hält die Fertigung auf 45 nm-Basis ab 2008 für wahrscheinlich. Da schon jetzt zum Teil auf molekularer und atomarer Basis gefertigt werde, erklärte Sonderman, dass eine Produktion unter 32 nm nicht mehr sehr wahrscheinlich sei. “Wenn wir die Grenzen der Realität der Physik erreichen, werden wir die Dinge anders angehen müssen.”

Silicon-Redaktion

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