Noch vor knapp einem Jahr tönte es von Staffware: “Wir sind aufgrund unserer breiten Produktpalette kein Übernahmekandidat”. Das sagte damals gegenüber silicon.de Tobias Rother, Geschäftsführer der Staffware GmbH in Sulzbach/Taunus – jetzt ist aber genau dieser Fall eingetreten. Als hungriger Konkurrent traten aber mitnichten SAP und IBM, wie damals befürchtet, auf den Plan. Der Bea-Konkurrent für Prozessintegration, Tibco Software, übernimmt den Spezialisten für Business Process Management (BPM) für insgesamt 184,1 Millionen Euro.
Dadurch will Tibco ein “Software-Technologieführer” und attraktiv sowohl für IT- als auch Business-Anwender werden. Aber auch der Marktzugang in neuen Bereichen kommt Tibco nun zugute. “Die Kombination mit Staffware bietet Tibco eine sofortige zusätzliche Reichweite in neuen und entstehenden Märkten einschließlich Privatkundengeschäft von Banken, Versicherungen, öffentlicher Hand und Telekommunikation, sowie eine erhöhte geographische Präsenz in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum”, sagt Vivek Ranadive, Vorsitzender und CEO von Tibco, zu der Übernahme.
Staffware, die einstmals SAP und IBM das Wasser abgraben wollten, müssen sich nun nicht mehr selbst anstrengen, neue Märkte zu erschließen. Als britisches Unternehmen war Staffware schließlich lange auf den europäischen Markt konzentriert und hatte, wie CEO John O’Connell jetzt zugab, allein weniger gute Chancen, im nordamerikanischen Markt bekannter zu werden. “Nach der Prüfung von einigen alternativen Strategien für Staffware – im besonderen, um eine hinreichende Bedeutung im US-Markt zu erlangen – glauben wir, dass das Angebot von Tibco einen attraktiven Wert für die Aktionäre von Staffware darstellt.” Die Akquisition erspare Tibco zugleich die potenziellen Kosten und Risiken, die mit einer bedeutenden Investition in Nordamerika verbunden wären.
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