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Indiens Outsourcing-Firmen gehen nach Osteuropa

Immer mehr indische Software-Unternehmen eröffnen Niederlassungen in Tschechien, Ungarn und Polen. Das sei notwendig, um den großen Kunden mehr Service zu bieten, sagte Sunil Mehta, Vize-Chef des indischen IT-Verbandes Nasscom (National Association of Software and Service Companies), dem Wall Street Journal. Der politische Widerstand gegen das Outsourcing sei in Europa geringer, wenn die Arbeit vor Ort erledigt werde.
Neben der ‘political correctness’ gebe es noch andere Gründe für den Drang indischer Firmen nach Osteuropa, so das Wall Street Journal. So wollen die Inder präsent sein, wenn Unternehmen in Mittel- und Osteuropa große Projekte starten. Die Region hat niedrige Arbeitskosten. Es gibt viele gut ausgebildete Arbeitskräfte, die neben Englisch noch andere wichtige europäische Sprachen sprechen. Die osteuropäischen Datenschutz-Modelle sind oft an die Vorschriften der EU angelehnt.

Osteuropa habe hervorragende Ingenieure, sagte Keshav Panda, Europa-Chef des indischen IT-Dienstleisters ‘Satyam Computer Services’. Satyam will noch in diesem Jahr ein Software-Entwicklungszentrum in Tschechien, Ungarn oder Polen mit mindestens 100 Entwicklern eröffnen. Satyams Konkurrent ‘Tata Consultancy Services’ hat im letzten Jahr bereits ein Software-Entwicklungszentrum in Budapest aufgemacht. Die derzeit 160 Mitarbeiter arbeiten für die EU-Kunden des Unternehmens. Progeon, ein Tochterunternehmen des indischen Software-Giganten Infosys, will im dritten Quartal des Jahres ein Call Center in Tschechien mit etwa 150 Angestellten eröffnen.

Die Inder könnten es in Europa jedoch schwer haben. ‘Indische IT’ ist in Europa keine etablierte Marke. Das ist in den USA anders. Die Inder müssen außerdem mit der Konkurrenz europäischer Software-Unternehmen rechnen. Es werde den Indern nichts nützen, Niederlassungen in Europa zu eröffnen, meinte Seamus Keating, Finanzchef des britisch-niederländischen Software-Unternehmens Logica CMG. Die Inder hätten nicht die nötige Erfahrung, um auftragsgerechte Dienstleistungen anzubieten, so Keating.

Silicon-Redaktion

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