Microsoft hat die Berichte über den groß angelegten Hackerangriff bestätigt, von dem die Nutzer des Internet Explorers seit dem 24. Juni heimgesucht werden. Das Unternehmen untersuche “die Berichte über das Sicherheitsproblem, das die Microsoft-Software ‘Internet Information Services Server 5.0’ (IIS) und den Internet Explorer betreffe”, teilte es in einem Advisory mit.
Nach den Meldungen brechen Hacker in die Webserver mit ‘Windows 2000 Server’ und ‘IIS’ ein, auf denen das Sicherheits-Update MS04-011 nicht installiert wurde. Auf den Servern hinterlegen die Angreifer ein bösartiges Java-Script. Microsoft nennt es ‘Download.Ject’, andere Unternehmen bezeichnen es als ‘JS.Scob.Trojan’, ‘JS.Toofeer’ oder ‘Scob’. Durch zwei Lücken im Internet Explorer gelangt der Code auf die Rechner der ahnungslosen Anwender.
Nach Angaben von Stephen Toulouse, Program Manager an Microsofts Security Response Center, hat Redmond für eins der beiden Löcher bereits einen Patch veröffentlicht. An einem Patch für die andere Lücke arbeite Microsoft dagegen noch, hieß es. Toulouse machte keine Angaben dazu, wann der Patch veröffentlicht wird. Anwender, die die neuesten Updates ihrer Anti-Viren-Software eingespielt hätten oder den Internet Explorer mit der höchsten Sicherheitsstufe nutzten, seien aber “einigermaßen” geschützt, so Toulouse.
Derweil ist die russische Website, von der das Java-Script weitere bösartige Programme auf infizierte Rechner herunterlud, nicht mehr erreichbar. Obwohl dies auch am hohem Datenverkehr liegen könne, sei es wahrscheinlicher, das die Site wegen der Malware unzugänglich gemacht worden sei, meinte Ken Dunham, Director of Malicious Code Research beim Sicherheitsunternehmen iDefense. Dennoch sei der Hackerangriff “erst auf einer frühen Stufe”, die IP-Adresse der russischen Site könne bei zukünftigen Attacken leicht geändert werden.
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