Mozilla und Gnome bündeln ihre Kräfte gegen Longhorn

Während Microsoft daran tüftelt, seinen Browser noch enger mit dem Betriebssystem zu verknüpfen, formiert sich der Widerstand in der Open-Source-Gemeinde.

Während Microsoft daran tüftelt, seinen Browser noch enger mit dem Betriebssystem zu verknüpfen, formiert sich der Widerstand in der Open-Source-Gemeinde. So wollen Mozilla und Gnome Front gegen den Windows XP-Nachfolger Longhorn machen. In der vergangenen Woche wurde ein Schlachtplan für das gemeinsame Vorgehen entworfen. Die Open-Source-Gemeinde will mit den eigenen Produkten konkurrenzfähig gegenüber Microsoft bleiben.
“Bei Microsoft kümmert sich inzwischen ein einziges Team sowohl um das Desktop- als auch das Web-Rendering”, fasste ein Teilnehmer des Treffens die Bedenken der Open-Source-Gemeinde zusammen. “Gnome und Mozilla müssen gemeinsam eine Antwort darauf finden”. Microsoft hatte angekündigt, dass Longhorn die Vorteile von Internet-Seiten mit denen von Desktop-Anwendungen “zu einem noch nie da gewesenen Grad vereinen werde”.

Eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Microsoft dürfte die vor fünf Jahren entwickelte Markup-Sprache XUL (Extensible User Interface Language) einnehmen, die ursprünglich den Mozilla-Browser schneller und leichter machen sollte. Darüber hinaus wollen aber Mozilla-Entwickler auf der Basis von XUL eine Konkurrenz zu Microsofts Markup-Sprache XAML entwickeln.

Bisher konnte sich XUL jedoch nicht durchsetzen und Microsoft bezweifelte bereits, dass die Mozilla-Technologie eine Chance gegen Longhorn hat. XAML sei besser auf die Funktionen des Betriebssystems eingestimmt, warnten die Redmonder.

Eine andere Möglichkeit wäre, XUL mit der bestehenden Gnome-Technologie in Einklang zu bringen. Doch da regen sich auch innerhalb des Open-Source-Lagers Zweifel. “Es gäbe sicher Mittel und Wege, die beiden Technologien miteinander zu vereinen”, sagte Bruce Perens vom Desktop Linux Consortium. “Es wird aber sehr schwierig die beiden Teams dazu zu bringen, in dieselbe Richtung zu arbeiten.” Dabei haben die Open-Source-Entwickler jedoch die Zeit auf ihrer Seite. Microsoft hat das geplante Veröffentlichungsdatum von Longhorn mehrfach verschoben. Das Betriebssystem erscheint wohl frühestens in der ersten Jahreshälfte 2006.