In dem Tauziehen zwischen der Leitung des Online-Auktionshauses Ebay und dem Ver.di-Projekt connexx.av hat sich jetzt auch der Betriebsrat des Unternehmens öffentlich zu Wort gemeldet. “Die Mehrheit der Mitarbeiter sind mit den Arbeitsbedingungen zufrieden”, sagte Betriebsrat Branson Gatewood. Einige Mitarbeiter haben sich an die Gewerkschaft gewandt und mit deren Hilfe das Portal ‘ePay’ initiiert. Hier können Mitarbeiter anonym über die Arbeitsbedingungen bei Ebay berichten.
connexx.av teilte mit, dass sich an der Aktion rund 170 Mitarbeiter beteiligt hätten und hier zum Teil über “permanente Überwachung, unterdurchschnittliche Bezahlung und ein autoritäres Betriebsklima” geklagt hätten. In einem Schreiben an die Mitarbeiter betonte der Betriebsrat jetzt, dass “weder der Betriebsrat noch das Leadership-Team die Umfrage unterstützen”. Zudem entspräche die Art und Weise, wie die Bögen verteilt wurden nicht den Werten des Unternehmens und sie seien zudem “bedenklich”.
Ferner führt der Betriebsrat eine kürzlich seitens Ebay durchgeführte anonymisierte Mitarbeiterbefragung an: “Ein erster Einblick in die vorläufigen Ergebnisse zeigt, dass die Mehrheit der Mitarbeiter mit den Arbeitsbedingungen zufrieden sind.”
Für Sandra Goldschmidt von connexx.av ist die Haltung des Betriebsrates nicht überraschend und sie erklärte: “Er stellt sich nicht den Problemen der Beschäftigten, weshalb sich viele Mitarbeiter vom Betriebsrat nicht richtig vertreten fühlen.” Unter anderem deshalb habe connexx.av auch nicht versucht über den Betriebsrat mit der Firmenleitung zu kommunizieren. Wenn sich die Firmenleitung von dem Gewerkschaftsziel angegriffen fühlt, die Bedingungen der Mitarbeiter dauerhaft zu verbessern, so Goldschmidt weiter, “sind wir wohl auf dem richtigen Weg.”
Auf dem Portal ePay.tv teilen die Projektmitglieder jedoch mit, dass “Teile des Betriebsrates von der Geschäftsführung unter Druck gesetzt wurden”. Demnach hätte die Geschäftsführung vor einigen Monaten ein Verfahren gegen die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gael Chardac eingeleitet, die sich gegenüber einer Tageszeitung kritisch über die Arbeitsbedingungen geäußert habe. Einstweilen wiederholte Unternehmenssprecher Nerses Chopurian gegenüber der Presse seine Vorwürfe, die Gewerkschaftsabteilung kämpfe um Neumitglieder und ihre Daseinsberechtigung. Sie wolle dem Unternehmen einen Tarifvertrag aufzwingen. In Sachen Gael Chardac werde das Unternehmen auf eine schnelle Lösung drängen, sagte er.
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