MCI, aus der Pleite des weltweit zweitgrößten Internet-Carriers Worldcom hervorgegangen, macht hurtig weiter. Jetzt sollen sogar neue Investitionen getätigt werden, in Europa will das Unternehmen beispielsweise seine Ethernet-Netzwerkaktivitäten wieder aufnehmen.
Das heißt zunächst: Suche nach Partnern. Schließlich sind die Pfründe einstweilen neu verteilt und Worldcom / MCI seit zwei Jahren eigentlich nicht mehr als starker Mitspieler tätig wie vor dem Bilanzcrash und dem Gläubigerschutzverfahren. Nach Aussage von Andrew McLeod, Europamanager bei MCI, plant sein Unternehmen den Verkehr in Europa von LANs (Local Area Network) weg zu bringen. “Wir wollen das Datenverkehrsaufkommen auf das WAN, das Wide Area Network transferieren”, sagt er. Dafür wolle das Unternehmen in neue Systeme investieren.
Vor allem für Ethernet-Dienste sollen diese ausgelegt sein, sagte er der US-Presse am Rande einer Konferenz für global aufgestellte IP-Carrier in London. Immerhin werde die Technik immer wichtiger und beliebter in Europa. Ein britischer Carrier, weiß das Magazin Lightreading, brüstet sich sogar damit, während der Gläubigerschutzphase von Worldcom genau mit diesen Diensten Worldcom-Kunden abgeworben zu haben, und dies nicht zu knapp. Die will sich die neue MCI jetzt, da sie sich wieder bewegen kann, offenbar zurückholen.
Obwohl McLeod zugeben muss, dass sich einige der größeren Kunden inzwischen woanders umgesehen hätten, hält er daran fest, dass MCI/Worldcom nicht allzu viele Kunden verloren habe. Immerhin, so der Manager, sei das Unternehmen nicht “wie andere Carrier wegen schlechter Geschäfte”, sondern wegen Betrugsvorwürfen in Gläubigerschutz gegangen.
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