Russischer Online-Shop verschleudert Musik-Downloads

In Moskau bietet ein Online-Musikshop aktuelle Songs für 6 bis 7 Cent pro Song.

In Moskau bietet ein Online-Musikshop aktuelle Songs für 6 bis 7 Cent pro Song. Bei den meisten Online-Musikshops wie zum Beispiel beim Apples iTunes-Service werden derzeit 99 Cent fällig. Der Clou: Bei Allofmp3.com wird nicht pro Song, sondern per MByte abgerechnet. Für ein MByte sind ein bis zwei Cent fällig. Experten streiten über die Legalität des russischen Dienstes.
Der Reporter Charles Wright hat jetzt im australischen Sydney Morning Herald seine Erfahrungen mit dem russischen Musikdienst veröffentlicht. Demnach erwarb er in den vergangenen Wochen 4,74 GByte Musik – das entspricht etwa 968 Tracks – für knapp 50 Dollar. Ein ähnlicher Einkauf in Apples iTunes Musikshop würde rund 1000 Dollar kosten, so Wright. Doch damit nicht genug. Die Downloads sind frei von jeder Einschränkung, auch das Format kann frei gewählt werden: WMA, AAC, MP3 oder sogar Direktkopien von CD-Tracks mit so genannten ‘verlustfreien Codes’.

Trotz massiver Zweifel zahlreicher Experten scheint das Download-Angebot legal zu sein. Nach Angaben von Museekster.com – nach eigener Beschreibung ein Portal für legale Musikservices – hat Allofmp3.com ein Abkommen mit der ‘Russian Organization for Multimedia & Digital Systems’ (ROMS) unterschrieben, das der Webseite das Recht gibt, Musik-Downloads zu verkaufen. Im Rahmen der Vereinbarung zahle Allofmp3.com Gebühren an die ROMS für das Download-Material, das das ‘Russian Federation Copyright’ betrifft. ROMS ist laut Museekster.com Mitglied der internationalen Konföderation von Autoren und Komponisten, die sich unter dem Namen CISAC zusammengeschlossen haben.

Doch legal oder nicht – bei Online-Geschäften mit einem ‘RU’ im Domain-Namen schrillen bei vielen Internet-Experten die Alarmglocken. “Webseiten mit dieser Länderkennung sind berühmt-berüchtigt für Datendiebstahl”, sagte Michael R. Graham, Partner der Anwaltskanzlei Marshall, Gerstein & Borun in Chicago, gegenüber US-Medien. “Dort drüben geht es wie im Wilden Westen zu, es ist immer ein Risiko, seine persönlichen Daten herauszugeben.”

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