“Wenn der Siemens-Vorstand nicht von seinem politisch überhöhten Ross steigt, droht dem Konzern eine gewaltige Auseinandersetzung”, sagte der IG-Metall Vize Berthold Huber gegenüber der Welt am Sonntag. An die Adresse von Heinrich von Pierer richtete Huber im Streit über Stellenverlagerungen und die Ausweitung der Arbeitszeit eine Warnung vor einem “Flächenkonflikt”. So soll der Konzernvorstand zum 14. Mai, dem Tag der Betriebsratsvollversammlung, zeitnah seine Vorstellungen auf den Tisch legen.
“Ich sehe eine unheilige Allianz zwischen Herrn von Pierer und Herrn Stoiber, der die 42-Stundenwoche im öffentlichen Dienst einführen will”, so Huber weiter. Jetzt mache sich der Siemens-Vorstand zum Sprachrohr des Ministerpräsidenten. Die IG-Metall sei jedoch nach wie vor zu Gesprächen bereit.
“Aber man kann den Beschäftigten in Deutschland nicht sagen: Das ist alles Mist, was ihr macht. Ihr müsst länger arbeiten für weniger Geld. Das ist schlicht unredlich. Aber das scheint der neue Stil in der Wirtschaft geworden zu sein.” So kommentierte Huber die Gerüchte, dass Siemens Teile des französischen Konkurrenten Alstom übernehmen will. Dennoch sei von Gewerkschaftsseite nichts dagegen einzuwenden, dass sich das Unternehmen international engagiere.
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