Solaris kommt möglicherweise unter die GPL
“Vielleicht werden wir es GPLizieren”, erklärte Jonathan Schwartz, Chief Operating Officer von Sun.
“Vielleicht werden wir es GPLizieren”, erklärte Jonathan Schwartz, Chief Operating Officer von Sun und meint damit, dass sich sein Unternehmen Gedanken macht, das hauseigene Betriebssystem ‘Solaris’ unter das bekannte offene Lizenzmodell, die General Public License (GPL) zu stellen. Unter dieser Lizenz ist auch der Linux-Kernel verfügbar.
Gegenüber amerikanischen Medien erklärte Schwartz, dass Sun mit verschiedenen Aktionen versucht, das Betriebssystem Solaris gegenüber Linux konkurrenzfähig zu machen, das gerade im Low-End-Serverbereich Suns Solaris das Leben schwer macht.
In vielen nichtkommerziellen Einrichtungen hat Sun bereits das Betriebssystem frei zur Verfügung gestellt, dennoch ist der Source Code nach wie vor geschlossen und für den Unternehmenseinsatz wird eine Gebühr von 99 Dollar pro Prozessor fällig. Laut Schwartz gibt es nicht viele Gründe, die dagegen sprächen, Solaris unter die GPL zu stellen.
Obwohl sich der COO auch über das Lizenzmodell von Red Hat Gedanken macht und erklärt, dass Solaris wohl auf eine ähnliche Weise, aber billiger verkauft würde, äußert er sich dennoch besorgt über das Betriebssystem: “Was uns an der GPL beunruhigt, ist die Fähigkeit, eine Abspaltung voranzutreiben. Denn es ist eine Tatsache, dass sich Red Hat abgespalten hat.” Und zwar nicht in dem Sinne, dass der Kernel anders sei, sondern Software für Red Hat würde nicht auf einer Debian-Distribution laufen.
Deshalb werde sich Suns Modell auch nur in einer Sache von der Red Hats unterscheiden: “Wir wollen vor allem offene Standards, um unser Produkt einem größeren Markt zugänglich zu machen, und wir werden nicht versuchen, es abzuspalten.”
Aber auch auf dem Desktop soll Solaris seinen Platz bekommen, wenn es nach Schwartz geht. So sollen Kunden künftig die Möglichkeit haben, zu wählen, welches Betriebssystem sie verwenden wollen. Demnach werde Solaris auf dem Java Desktop basieren. Nutzer könnten dann von bestimmten Sicherheitsfeatures Gebrauch machen, wie zum Beispiel ‘Trusted Container’ oder eine rollenbasierte Nutzerverwaltung.
Bereits vor einem Monat hatte Schwartz angekündigt, dass Solaris über eine neue Preisstruktur gegenüber Red Hat attraktiver gemacht werden solle. So könne es dem Kunden deutlicher gemacht werden, dass das Sun-Produkt billiger und besser sei als Red Hat. Ein klares Nein entgegnete Schwartz auf die Frage, ob Sun jemals ein Windows-Betriebssystem verkaufen werde: “Ich möchte Klartext sprechen: Sie sind immer noch die Konkurrenz.”