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Bahn steigt auf Linux um

Die Bahn will ihre Server jetzt auf Linux-Betriebssysteme migrieren. Soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll werden nach Angaben der Bahn neue und bereits entwickelte Systeme auf das Open Source umgezogen. Vor allem der Kostenvorteil – die Bahn verspricht sich Einsparungen von mehreren Millionen Euros im Jahr – und auch Argumente wie Herstellerunabhängigkeit und Flexibilität waren die Beweggründe für den Umstieg.
“Bei der Fahrplanauskunft ist Linux schon länger im Einsatz”, erklärte Diana Scharl, Sprecherin von DB Systems, die auch das neue Projekt betreut. Hier konnte die Bahn mit dem neuen Betriebssystem gute Erfahrungen mit Suse als Partner sammeln. Seit dem Herbst letzen Jahres werden jetzt nicht nur einzelne Bereiche betrachtet, sondern eine unternehmensweite Migration evaluiert.

“Natürlich werden wir nur da auf Open Source umstellen, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist”, so Scharl. Das Projekt sei auch angegangen worden, weil viele Kinderkrankheiten von Linux jetzt ausgestanden seien. “Wir haben viele sicherheitsrelevante, hoch verfügbare Anwendungen.” Daher müsse natürlich eine Anwendung besonders kritisch geprüft werden. Aber auch die Skalierbarkeit von Linux-Anwendungen spielte in diese Überlegungen hinein, so die Sprecherin. Derzeit seien aber gerade High-End-Anwendungen nur sehr schwer durch Linux-Systeme zu ersetzen.

Weiterhin sei Lotus Notes als bahninternes Mail System geplant, darüber hinaus konnte Scharl noch keine Angaben machen, welche Projekte ferner angegangen werden. Zumindest ein Partner steht aber jetzt schon fest. “Stand heute ist, dass wir einen Vertrag mit Suse haben”, erklärte die Sprecherin, doch seien auch noch weitere Partner in Verhandlung und Prüfung.

Die Umstellung werde in einzelnen Schritten ablaufen. Zunächst sollen Systeme umgestellt werden, die auch einfach portiert werden können, etwa bei Standard-Applikationen wie Lotus Notes oder den SAP Application Server. Bis Ende 2004 will DB Systems hier die Umstellung geschafft haben. Parallel zur Portierung werde zum Beispiel auch das Configuration Management System der Bahn auf Linux implementiert, also auch Anwendungen werden für das Betriebssystem umgestrickt. Bei der Bürokommunikation und auf Client-Plattformen will die Bahn auch weiterhin auf Microsoft-Betriebssysteme setzten.

Silicon-Redaktion

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