Ist es übertriebene Vorsicht oder berechtigte Sorge – in Mexiko jedenfalls tragen Mitarbeiter eines Hochsicherheits-Rechenzentrums neuerdings einen Chip unter der Haut, der ihnen Zugang zum Areal gewährt. Nebeneffekt: Im ganzen Land kann der Träger lokalisiert werden.
Der Generalstaatsanwalt Rafael Macedo ist einer derjenigen, die ein Implantat in sich tragen und auf diese Weise Zugang zum Nationalen Informationszentrum, einer riesigen Datenbank, haben. “Wir machen das, weil es ein Hochsicherheitstrakt ist”, zitiert ihn Reuters. Der Chip sei auch nicht mehr zu entfernen, sondern nur deaktivierbar, selbst wenn der Fremdkörper in seinem Arm manchmal ein wenig schmerze. Macedo kam die kleine Operation ganz gelegen, weil er Angst vor einer Entführung hat und diese in Mexiko derzeit an der Tagesordnung sind. Zwischen 1992 und 2002 sind 15.000 Personen entführt worden, nur im kriegsgebeutelten Kolumbien waren es mehr.
Der GPS-Chip kann dessen Träger an jedem Ort im Land auffinden, vorausgesetzt er wird nicht deaktiviert. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Kidnapper hinter die Sicherheit, die unter die Haut geht, kommen. Dass die Gefahr durch Kriminelle im Land ungehindert wächst, zeigt auch ein Protestmarsch von rund einer Million Landsleuten, die im Juni gegen die lasche Verbrechensbekämpfung der Regierung demonstrierten.
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