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Automanager wird Infineon-Chef

Der Vize-Chef des Autozulieferers Continental, Wolfgang Ziebart, wird neuer Vorstandschef bei Infineon. Das teilte der Münchner Chiphersteller am späten Montagabend mit. Der 54-jährige Ziebart soll sein Amt spätestens zum 1. September übernehmen. Ziebart tritt die Nachfolge des im März wegen eines Streits über die Strategie überraschend abgelösten Ulrich Schumacher an.
“Dr. Ziebart bringt mit seiner Turnaround-Erfahrung, Branchenkenntnis und technischen Expertise hervorragende Voraussetzungen  für den Vorstandssitz bei Infineon mit”, sagte der als Interimschef fungierende Aufsichtsratsvorsitzende Max Dietrich Kley nach einer Aufsichtsratssitzung in München. “Mit ihm wird das Management als Team die strategische Ausrichtung von Infineon, die in ihren Eckpunkten unverändert bleibt, vorantreiben, die Motivation der Mitarbeiter fördern und die Ergebnisorientierung weiter verstärken”, so Kley weiter. Infineon hatte in den vergangenen drei Jahren drastische Verluste gemacht. Der Aufsichtsrat verspricht sich von Ziebart zudem einen kollegialen Führungsstil.

Ziebart ist derzeit bei Continental für den Bereich Automotive Systems verantwortlich. Im Jahr 2000 war er von BMW, wo er unter anderem Entwicklungsvorstand war, nach Hannover gewechselt. Den Autobauer hatte er im Zuge der Rover-Krise gemeinsam mit dem heutigen VW-Chef Bernd Pischetsrieder verlassen müssen. Bei Conti übernahm er die Autoelektronik-Töchter Teves und Temic und fügte sie zu einer Einheit zusammen. Auch der Chip-Hersteller Infineon setzt auf den Wachstumsmarkt Automobilelektronik große Hoffnungen.

Schumacher war vor gut sechs Wochen nach einem heftigen Streit im Aufsichtsrat zum Rücktritt gezwungen worden. Ihm wurde ein selbstherrlicher Führungsstil vorgeworfen. Zudem soll er die Entmachtung seiner Vorstandskollegen geplant haben. Seit dem Abgang Schumachers hatte Kley das Unternehmen kommissarisch geführt. Nach der Übergabe des Amtes wird er seine zwischenzeitlich ruhende Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates von Infineon wieder aufnehmen.

Silicon-Redaktion

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