Tränen, Fehler, Schrott: Briten testen biometrische Personalausweise

Großbritanniens Massentest von biometrischen Personalausweisen steht unter einem schlechten Stern. Die Regierung testet seit dem 26. April mit 10.000 Freiwilligen Ausweise, die eine Irisanalyse und eine elektronischen Fingerabdruck enthalten.
“Meine Augen tränten und konnten nicht gescannt werden”, sagte Bob Russell, britischer Parlamentsabgeordneter, der BBC. Die Irisanalyse sei für Menschen mit wässrigen Augen oder Epileptiker problematisch. Eine Irisanalyse solle nur in Gegenwart eines medizinisch Ausgebildeten erfolgen, forderte Russell.

Ziel des Versuches sei es gerade, solche Probleme auszubügeln, entgegnete ein Sprecher der Versuchsleitung. “Die Experten sagen uns, dass wir eine Fehlerquote von sieben Prozent erwarten müssen”, meinte Versuchsleiter Roland Sables. Die Fehlerquote hänge besonders von der Position der Augen vor der Kamera ab. “Andere Fehlerquellen sind Deformationen der Augen, wässrige Augen, lange Wimpern und harte Kontaktlinsen”, sagte Sables. Bislang habe man im Versuch bei der Irisanalyse eine Fehlerquote von etwa vier Prozent verzeichnet.

Probleme gibt es jedoch auch beim elektronischen Fingerabdruck. Das System erfasse keine Menschen mit schwach ausgeprägten Fingerlinien, so Sables. Das träfe auch auf Menschen zu, die mit Zement arbeiteten oder regelmäßig Papier mischten.

Derweil hat David Blunkett, Großbritanniens Minister für Heimatschutz, eingeräumt, dass der Versuch drei Monate später als geplant gestartet und um drei Monate gekürzt wurde. Schuld daran seien technische Probleme beim System des Herstellers Atos Origin, so Blunkett in britischen Medien. Man habe die Technik zurückschicken müssen. Mittlerweile habe Atos Origin jedoch ein funktionierendes System geliefert.

Großbritannien will ab dem Jahr 2007 biometrische Personalausweise ausgeben. Gegenwärtig haben die Briten zwar Reisepässe, aber keine Personalausweise.

Silicon-Redaktion

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