Microsoft will seine Anwaltskosten nicht zahlen
Wegen seiner anhaltenden Rechtsstreitigkeiten steht Microsoft jetzt bei seinen Anwälten mit einer dreistelligen Millionensumme in der Kreide.
Wegen seiner anhaltenden Rechtsstreitigkeiten steht Microsoft jetzt bei seinen Anwälten mit einer dreistelligen Millionensumme in der Kreide. So verlangen die Anwälte der Kanzlei ‘Townsend and Townsend and Crew’ für einen Vergleich, der im vergangenen Jahr in Kalifornien geschlossen wurde, ein Honorar von 258 Millionen Dollar.
Das wäre die höchste Summe, die jemals für Beilegung eines kartellrechtlichen Rechtsstreits gezahlt wurde. Ein Gericht in San Francisco muss jetzt über die Genehmigung eines derart hohen Honorars entscheiden. Er wisse noch nicht, was er tun werde, sagte der zuständige Richter Paul Alvarado dem Wall Street Journal. Die Anwaltkanzlei berechnet Stundensätze von 2000 bis 3000 Dollar. Allein der leitende Anwalt in diesem Fall, Eugene Crew, fordert für seine 6189 Arbeitsstunden den Höchstsatz von 3000 Dollar pro Stunde.
Im vergangenen Jahr hatte Microsoft einen Rechtstreit wegen Monopolmissbrauchs und überhöhter Preise durch einen außergerichtlichen Vergleich beigelegt – dafür verpflichtete sich der Branchengigant zu einer Zahlung von 1,1 Milliarden Dollar. 13 Millionen Kunden, die zwischen 1995 und 2001 Microsoft-Produkte gekauft hatten, konnten Gutscheine im Wert von 5 bis 29 Dollar beantragen. Da zwei Drittel der Verbraucher dieses Angebot nicht nutzten, ging das meiste Geld an bedürftige Schulen in Kalifornien.
Microsoft hat das Gericht in Kalifornien ersucht, das horrende Honorar nicht zu genehmigen. Die Anwälte hätten lediglich Anspruch auf 75 Millionen Dollar. Die jedoch bestehen wegen des hohen Arbeitsaufwands auf die volle Summe.