In Deutschland sind offenbar immer mehr Menschen danach süchtig, Handy-Kurzmitteilungen zu verschicken. Insgesamt gebe es hierzulande schätzungsweise 380.000 Menschen, die zwanghaft SMS verschicken und empfangen. Das berichtet die Osnabrücker Zeitung und beruft sich dabei auf den Psychotherapeuten und Buchautor Andreas Herter aus Hannover.
Nach seinen Worten sei die Tendenz steigend, das Erkrankungsalter sinke deutlich. Dabei sei den SMS-Süchtigen der Inhalt der Kurznachrichten oft gar nicht mehr wichtig. Typisch für die Sucht sind nach den Worten des Experten Veränderungen im Verhalten. Die Betroffenen werden demnach zurückgezogener und stiller. Viele seiner Patienten seien auch am Arbeitsplatz auffällig geworden. Bei Erwachsenen seien häufig allein stehende und einsame Menschen oder so genannte ‘soziale Absteiger’ betroffen, so Herter.
Derzeit sei bei ihm ein 17-Jähriger in Behandlung, der es mit Kurzmitteilungen auf eine Handyrechnung von 6000 Euro innerhalb von zwei Monaten gebracht hat. Extrem sei der Fall eines Ehepaares: “Er ist Mitte 30, sie Anfang 30. Im Wohnzimmer sitzen sie Rücken an Rücken und ‘simsen’ sich zu, weil sie sich nichts mehr zu sagen haben.”
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