Virenstürme sollen künftig angekündigt werden. Der IT-Branchenverband Bitkom und die Bundesregierung planen den Aufbau eines Internet-Frühwarnsystems für Behörden und Unternehmen. Ähnlich wie bei Unwetter-Warnungen soll dieses System drohende Attacken und Hackerangriffe rechtzeitig prognostizieren.
Genauere Pläne für die Umsetzung sind zwar noch nicht bekannt, aber die Technik bietet genügend Möglichkeiten. So könnte beispielsweise ein derartiges System Netzdaten sammeln und über selbstlernende Algorithmen analysieren und auswerten, meint Paul Frießem, Forscher am Fraunhofer Institut. Das größte Problem liegt dabei derzeit noch in den riesigen Rechen- und Speicherressourcen, die so ein System benötigen würde.
Auch wie genau die Frühwarnungen in konkrete Abwehrmaßnahmen umgesetzt werden sollen, um den Computernutzer vom ständigen Update-Zwang zu entlasten, ist derzeit noch ungewiss. Eine Möglichkeit wäre das Sperren von Kommunikationskanälen, um die Virenflut einzudämmen. Hier behindert allerdings noch die Rechtslage die Umsetzung, denn eine solche Sperrung ist bisher nicht zulässig.
Daher will Stefan Grosse vom IT-Stab des Bundesinnenministeriums noch bis Jahresende prüfen, ob und wie ein solches System sinnvoll umzusetzen ist, berichtet die Netzeitung. Klar ist nur, dass die Präventionsmaßnahmen immer wichtiger werden. Nur ein bloßes Reagieren auf die inflationären Sicherheitsmeldungen könnte schon bald nicht mehr ausreichen.
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