Microsoft macht sich im TV-Markt breit
Nach einer fast zehnjährigen Durststrecke ist es Microsoft jetzt offenbar gelungen, auch im TV-Markt eine entscheidende Position zu ergattern.
Nach einer fast zehnjährigen Durststrecke ist es Microsoft jetzt offenbar gelungen, auch im TV-Markt eine entscheidende Position zu ergattern. Der Branchengigant wird nach eigenen Angaben in den nächsten zweieinhalb Jahren bis zu fünf Millionen seiner digitalen Settop-Boxen an den US-Kabelnetzbetreiber Comcast liefern.
Die Software ‘Foundation Edition’ dient sowohl als TV-Plattform, gleichzeitig können die Betreiber damit ihr Angebot im digitalen Kabel verbessern, zum Beispiel mit On-Demand-Filmen, elektronischen Programmzeitschriften und interaktiven Spielen. Zwar hatte Microsoft in den vergangenen zehn Jahren Lizenzvereinbarungen mit mehreren Kabelbetreiber abgeschlossen, doch mit 21 Millionen Kunden ist Comcast eindeutig der dickste Fisch auf dem US-Markt. Microsoft hält rund sieben Prozent der Comcast-Aktien.
“Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, dennoch müssen wir noch ein gutes Stück Weg zurücklegen”, sagte Moshe Lichtman, Vice President von Microsoft TV. Denn trotz des jetzt unterzeichneten Abkommens spielt Microsoft-Software im Fernseh-Geschäft ganz entgegen sonstiger Gewohnheiten nur eine Nebenrolle. Der Markt wird von Gemstar-TV Guide International dominiert.
Bei Comcast hieß es, die Microsoft-Software erleichtere es, durch die Myriaden von digitalen TV-Angeboten zu navigieren. “Unsere Vision ist es, dass die Kunden ihr Wunschprogramm dann sehen könne, wann sie es sehen möchten”, sagte Steve Burke, Präsident der Comcast-Kabelabteilung.
Wie viele andere auch, hatte Microsoft in der Vergangenheit Software für Settop-Boxen entwickelt, die für die meisten Kabelbetreiber zu umfangreich und zu teuer war. Viele Anbieter fürchteten auch den Einfluss des Branchenriesen auf kritische Systeme. “Typisch für Microsoft ist, dass sie etwas ausprobieren und bei der dritten Version gelingt es ihnen”, sagte Josh Bernoff von Forrester Research. “In diesem Fall waren aber wesentlich mehr als drei Anläufe nötig.”