So genannte Spam-Mails bringen das interne Kommunikationsnetz der Bundesregierung offenbar immer mehr ins Schleudern. Vor allem in den vergangenen Tagen habe eine regelrechte Spam-Flut zu deutlichen Verzögerungen bei der Zustellung der elektronischen Post geführt. Aus den Sicherheitssystemen des Informationsverbundes Bonn-Berlin (IVBB) werden pro Monat inzwischen sechs Millionen Spam-Mails ausgefiltert. Das ist bereits jede zweite an eine Adresse der Bundesregierung gerichtete Mail.
Das IVBB will jetzt erforschen, ob es besondere Hintergründe für die Spam-Flut gibt oder ob es sich um ein “normales” zusätzliches Aufkommen handelt, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die Filtersysteme müssen nach seinen Angaben auch immer mehr virenverseuchte Sendungen aussortieren. Ihre Anzahl hat sich seit dem vergangenen Jahr von durchschnittlich zwei auf acht Prozent gesteigert – im Mai dieses Jahres waren bereits 20 Prozent mit Viren verseucht.
In der vergangenen Woche hatte ein internes Schreiben des IVBB für Aufregung gesorgt, wonach die Spam-Flut den zentralen Rechner des IVBB nahezu lahm gelegt hatte. Betroffen seien davon auch alle Ministerien und das Bundeskanzleramt gewesen, hatten zahlreiche Zeitungen aus dem Schreiben zitiert. E-Mails seien mitunter länger unterwegs gewesen als ein herkömmlicher Brief.
Das Bundesinnenministerium wies diese Darstellung jedoch zurück. Neben dem IVBB befasst sich auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ebenfalls ständig mit der anwachsenden Flut von Schädlingen im weltweiten Netz.
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