Eines der größten Atomwaffenlabors in den USA, das Los Alamos National Laboratory, hat erneut eine Festplatte mit vertraulichen Informationen verloren. Bei einer Sicherheitsüberprüfung konnte ein so genanntes ‚Classified Removable Electronic Media’ (CREM) nicht gefunden werden. Erneut müssen sich die Verantwortlichen Vorwürfe gefallen lassen, die schon mehrmals gelobten, die Missstände bei der Datensicherheit aufzuklären.
Das CREM-Verschwinden sei “eine einzelne buchhalterische Abweichung, die in keiner Weise die nationale Sicherheit gefährde”, heißt es beschwichtigend aus Los Alamos. In den Laboratorien seien Unmengen von Wechselplatten und Memory-Sticks gelagert. Würde sich eines dieser Medien nicht auffinden lassen, so seien meist veraltete Maschinen oder menschliche Irrtümer der Grund.
Immer wieder kommt das Atomlabor in die Schlagzeilen, weil Datenträger verschinden. So tauchten etwa 2001 zwei verloren geglaubte Festplatten mit Daten über Nuklearwaffen hinter einem Kopierer auf. Andere Datenträger verschwanden und tauchten dann sukzessive wieder auf. Und erst im Dezember wurden mehrere Angestellte freigestellt, weil zehn CREMs verschwunden waren.
Jetzt wollen neben Los Alamos auch andere Atombehörden ganz auf die Wechselspeicher verzichten und bis 2009 eine ‘plattenlose Umgebung’ schaffen, wie Spencer Abraham, Energy Secretary in Los Alamos, vor einigen Wochen mitteilte. Für Danielle Brian vom ‘Project on Government Oversight’ dauert das aber zu lange. Die Initiative “soll gleich beginnen, mit Los Alamos als oberster Priorität”, erklärte Brian gegenüber US-Medien. Bislang wurde der Bestand von CREMs im Atomlabor schon um 60 Prozent abgebaut. Brian dazu: “Das ist immer noch eine ganze Menge, die sie verlieren können.”
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