Categories: MobileUnternehmen

Handhelds und Funksprechgeräte erobern Restaurants

Je exklusiver ein Restaurant, desto verpönter ist in der Regel Hightech – die Radieschen werden von Hand in Form geschnippelt und die Bestellung von einem gepflegten Kellner gewichtig auf ein Blatt Papier gekritzelt. Diese traditionsreichen, aber altmodischen Gepflogenheiten sind der Technologiebranche zunehmend ein Dorn im Auge. Sie sehen lieber Servicepersonal mit Handhelds und Funkgeräten zwischen Küche und Gästen umherwuseln – während der Chef vom heimischen Sessel aus alles kontrolliert.
Bei der alljährlichen Messe der National Restaurant Association in Chicago präsentierte unter anderem Motorola seine Vision vom mobilen Kellner. Das Unternehmen zeigte ein Funksprechgerät als ideales Tool für die schnellere Kommunikation  zwischen Kellnern und Köchen. “Gehen wir einmal davon aus, dass eine Kellnerin Kartoffelbrei statt Pommes Frites gebracht hat”, sagte Motorola-Marketingmanager Rafael Rivera. “Sie kann einfach einen Knopf drücken und sagen ‘Ich brauche eine Portion Pommes’ – das ist wesentlich schneller, als wenn sie zurück in die Küche laufen würde.”

Andere Restaurants gehen noch einen Schritt weiter und haben ihr Personal mit Handhelds ausgestattet, die die Bestellung der Gäste sofort in die Küche funken. Umgekehrt kann die Küche hilfreiche Informationen übertragen, wie zum Beispiel ausgegangene Speisen, die Nährwerte eines Gerichts oder harmonierende Menüvorschläge, und damit dem Kellner die Arbeit erleichtern. “In den kommenden fünf Jahren werden solche Technologien das Restaurantgeschäft umwälzen”, prophezeite Rick Walsh, Sprecher der Darden-Restaurantkette.

Parallel kündigte Sharp ein System an, das von einzelnen Menü-Bestandteilen bis zum Auftritt des Personals alles dokumentiert. So kann beispielsweise ein Manager, der mehrere Restaurants betreut, am Samstagmorgen die Freitagabendgeschäfte aller seiner Restaurants überblicken. Doch auch wer in einer kleineren Liga spielt wird von der IT-Branche nicht übergangen. Ebay zum Beispiel baut derzeit sein Geschäft mit Gastronomieausstattung wie Spezialöfen und -mixern aus.

“Die Leute sind bereit für den Umschwung”, sagte Jeff Edwards, Vice President bei der Sharp Information System Group. Angesichts der Konjunkturschwäche seien Gastwirte inzwischen empfänglicher für  neue Technologien. Sie sehen darin eine Möglichkeit, ihr Geschäft reibungsloser und kostensparender zu führen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

7 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

11 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago