Speicherproblem lähmt IBM Blade-Server
Die Markteinführung des IBM Blade-Server JS20, der mit zwei ‘PowerPC 970’-Prozessoren ausgerüstet ist, verzögert sich wegen Problemen beim Speicher um weitere drei Monate.
Die Markteinführung des IBM Blade-Server JS20, der mit zwei ‘PowerPC 970’-Prozessoren ausgerüstet ist, verzögert sich wegen Problemen beim Speicher um weitere drei Monate, wie ein IBM-Sprecher mitteilte. Zunächst sollte der Server Ende 2003 herauskommen und wurde dann auf März verschoben. Doch im Feldtest erwies sich der Arbeitsspeicher als nicht sonderlich stabil.
Sobald die Probleme behoben seien, solle der Server ausgeliefert werden, heißt es jetzt von IBM. Als Datum ist der 11. Juni angepeilt. Das Problem hänge nicht mit dem Power-Prozessor zusammen, bei dem es jüngst ebenfalls qualitative Probleme gegeben hatte, seit Anfang Mai seien diese doch unter Kontrolle gebracht.
In dem JS20 vereinigen sich drei wichtige Strategien von IBM. So verwendet der Server den hauseigenen Power-Chip, dem IBM mit verschiedenen Aktionen eine größere Verbreitung bescheiden will. Big Blue will eine Entwicklergemeinde für den Chip ins Leben rufen, die nach dem Modell einer Linux-Gemeinde gestrickt ist. Für Hersteller soll der Power in einer Art Baukastensystem angeboten werden, die sich dann die benötigten Module selbst zusammenstellen können.
Der verspätete Server läuft zudem unter Linux, das IBM sehr stark unterstützt. Der Hersteller will damit eine Lücke im Server-Angebot schließen. Auch hier soll eine starke Linux-Entwicklergemeinde Software für den Power unter Linux schreiben. Zudem ist der JS20 ein Blade-Server, der neben anderen in einem Rack Platz findet. IBM hofft, dass Blades die Low-end-Server in den nächsten Jahren ablösen.
Die Verzögerung hingegen scheint Big Blue wenig zu schaden. In den aktuellen Gartner-Zahlen für Serververkäufe im zurückliegenden Quartal konnte der Hersteller im Vergleichszeitraum um mehr als 20 Prozent wachsen. Im Gesamtjahr sind die Umsätze in den USA bei IBM um rund ein Viertel gestiegen. Bei Linux-Servern konnte IBM sogar um mehr als 70 Prozent wachsen. Auch Dell konnte zulegen. Marktanteile abgeben mussten hingegen Sun und Hewlett Packard.