Daimler-Chrysler spart sich mit Grids an die Spitze

Das Entwicklungszentrum des deutsch-amerikanischen Automobilkonzerns Daimler-Chrysler spart an der IT und setzt dennoch auf die neuste Technik: Grids sollen in der Praxis billiger sein als ein Verbund geclusterter Server. Das gab der Konzern auf der Grid-Computing-Messe GT04 bekannt.
Das Workstation-basierte Grid-System soll im Crash-Test Forschungszentrum im kalifornischen Palo Alto eingesetzt werden, sagte Steffen Neumann, Projektmanager für Beratung und Partnerschaften bei Daimler-Chrysler. Es basiere derzeit auf Hewlett-Packards Unix-Servern, jetzt soll mehr Prozessorleistung auf den Workstations helfen, ein selbständiges und leistungsfähiges Grid für die extrem rechenintensiven Anwendungen zu bauen. Bei Crash-Tests kommen ähnlich wie für Wettervorhersagen, Atomforschung, Genomberechnung und Flugzeugdesign gewöhnlich Supercomputer zum Einsatz. So hat auch General Motors erst kürzlich für sein Forschungszentrum einen IBM-Supercomputer installiert.

Bis zu 70 Prozent der gesamten Rechnerressourcen im Forschungszentrum gingen derzeit auf Kosten der Crash-Tests, so Neumann weiter. Durch den Einsatz von Grids statt der Cluster werde Daimler-Chrysler ganz entscheidend Geld sparen können und die Berechnungen, die für die Sicherheit der Neuwagen unumgänglich sind, deutlich schneller vollziehen können. Die Sicherheitsaspekte, so führte er aus, würden weltweit immer mehr beachtet und würden für die Industrie, in der die Margen heiß umkämpft seien, immer mehr zum Totschlagargument. Gerade das Engagement von Hauptrivale General Motors in diesem Punkt hat Daimler-Chrysler offenbar inspiriert, sich zu bewegen.

So soll schließlich auch jenes Ziel schneller erreicht werden, das Dieter Zetsche, President und CEO Chrysler Group, auf einer Konferenz in Chicago in dieser Woche formuliert hat: “Die Automobilindustrie in Nordamerika und weltweit muss sich selbst neu erfinden, um den Konkurrenzkampf zu gewinnen und den Eintritt ins 21. Jahrhundert zu schaffen. Für uns ist dabei das sicherste Zeichen für Produktqualität ein kontinuierliches Herunterfahren der Ausgaben für Garantieleistungen.” Dazu gehört auch eine gut berechnete Schadensbegrenzung, wie sie im Crash-Test Center geliefert wird.

Silicon-Redaktion

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