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Mail-Flut und Microsoft verhelfen NAS-Speicher zu neuem Ruhm

Auffallend viele neue Produkte für den NAS-Markt (Network Attached Storage) gab es in der letzten Zeit. Zuletzt mit Iomegas NAS-Cube ‘NAS 200d’. Davor haben EMC, Hewlett-Packard (HP) und Dell mit neuen Lösungen aufgewartet. Alle sprechen explizit den Mittelstand an. Woran liegt diese Häufung?
Eine Erklärung kommt von EMC. Mika Kotro, Marketing Program Manager beim Speicherspezialisten, führt die Welle auf den Windows Storage Server 2003 von Microsoft zurück. “Früher haben Hersteller ihre Hardware genommen und ihr System aufgespielt, damit ein NAS-System heraus kommt”, sagte er gegenüber silicon.de. “Heute nimmt man Standard-Hardware, beispielsweise einen Intel-Server, spielt den Storage Server 2003 auf und seine eigenen zusätzlichen NAS-Funktionen – fertig ist ein NAS-System.”

Die EMC-Lösung funktioniert ähnlich. Das NAS-Gateway ‘NetWin 110’ basiert auf dem Storage Server 2003 und wird direkt an das produktive Unternehmensnetz (LAN) angebunden. Es soll die bei kleineren Unternehmen oft eingesetzten direkt angebundenen Speichersysteme (Direct Attached Storage oder DAS) ersetzen.

Auch HP bietet schon eine Weile eine Lösung auf der Windows-Grundlage an. Und jüngst, wenn der Hersteller auch seine Zusammenarbeit mit Microsoft und deren Exchange-Lösung ein wenig in den Vordergrund schieben will, kam mit ‘StorageWorks NAS 1200’ und ‘StorageWorks NAS 2000’ ein NAS-Support für den Microsoft Exchange Server dazu. HP argumentiert, die Masse an Mails wachse täglich und müsse rein speichertechnisch irgendwie in den Griff zu kriegen sein. Mails speichern und wiederbeschaffen werde immer schwieriger bei der Masse an Nachrichten, erklärte ein HP-Mann in US-Medien. Statt beispielsweise den Exchange-Server, den Print- und den File-Server getrennt zu sichern, könnte zentral ein Backup auf einer NAS-Lösung stattfinden.

“Nur einfach Storage ist auch kleinen Unternehmen inzwischen zu wenig”, sagte Harry Beaverstad, Director of Network Attached Storage bei HP und verteidigt NAS-Systeme gegen die in großen Unternehmen eingesetzten SAN-Umgebungen. Auch so genannten KMUs sei der Begriff Konsolidierung nicht mehr fremd. Die Zusammenführung verschiedener Komponenten auf einer Ebene schont bekanntlich das IT-Budget und das ist gerade dem Mittelstand bestens bekannt.

Solche Begriffe wie Konsolidierung, Replikation oder auch Compliance, also die Regelgerechtheit von gespeicherten Daten, trifft auch immer mehr die Kleinen. Bislang hat man solche Schlagwörter eher im Zusammenhang mit großen Speichernetzen, SANs, gebracht. So etwas können sich KMUs aber in der Regel nicht leisten und es lohnt sich meinst auch nicht.

SANs bewegen riesige Datenmassen und sind schwerer zu administrieren. Der Admin einer kleinen Firma wäre damit wohl überfordert. Anders ein NAS-System. Ein NAS-Speicher macht sich das LAN zu Nutze. Dessen Handhabe kennt zumindest derjenige, der den Aufbau der IT-Infrastruktur durchgeführt hat. Er kennt die Protokolle und das Verhalten von Ethernet oder Gigabit-Ethernet. “Darauf müsste eventuell bei vielen Daten aufgerüstet werden”, merkt Kotro an. Ein SAN dagegen basiert auf der Fibre-Channel-Technologie, die er erst erlernen müsste. Wieder ein Aufwand, der Geld und Zeit kostet, die manche nicht haben.

Für Kotro bedeutet die Häufung an NAS-Lösungen kein Revival oder ähnliches. “NAS war immer oben auf.” Manchmal bringt sich eine Technik einfach wieder auf die Tagesordnung. Angekommen, weiter machen.

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Silicon-Redaktion

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