Bis zum Jahresende will der Softwareriese Oracle die Arbeitsplätze seiner 9000 Entwickler auf das Open Source-Betriebssystem Linux umstellen. “Bis zum Ende des Jahres ist Linux unser Hauptbetriebssystem”, sagte Wim Coekaerts, Direktor für Linux bei Oracle, auf der CeBIT America gegenüber US Medien. Sein Unternehmen stelle um, weil Linux-Systeme günstiger und schneller seien.
Im Oktober hatte der Datenbankspezialist die Migration von 5000 Arbeitsplätzen bei den Entwicklern für Applikationssoftware abgeschlossen. Jetzt habe die Umstellung bei den Angestellten begonnen, die Datenbanken entwickeln. Bei der hauseigenen Hardware will sich Oracle jetzt von seinen Sun-Rechner trennen und auf die Produkte verschiedener Hersteller setzten.
Als Betriebssystem verwende der Softwaregigant verschiedene Linux-Versionen der beiden Marktführer Red Hat und Suse. Oracle wage eine derartige Umstellung nicht sehr oft, so Coekaerts weiter. Zuletzt habe der Hersteller zu Beginn der Neunziger von VMS (Virtual Memory System), einem Multiuser-Betriebsystem von Digital Equipment, auf Suns Unix-Derivat Solaris umgestellt.
Obwohl Microsoft das am weitesten verbreitete Betriebssystem sei, könne Oracle das Produkt nicht als Umgebung für seine Entwickler verwenden, so Coekaerts. Der Grund: Software, die für Windows-Betriebssysteme geschrieben ist, könne nicht auf andere Plattformen übertragen werden. Oracle gilt als einer der großen Verfechter des freien Betriebssystems. So führt das Softwarehaus derzeit eine große Linux-Werbekampagne und hat außerdem 14 Oracle-Angestellte abgestellt, die an der Entwicklung des Linux-Kernels mitarbeiten sollen.
Oracle bekommt aber gleichzeitig bei Anwendungen auch vermehrt Konkurrenz aus dem Open-Source-Lager, wie zum Beispiel von dem schwedischen Datenbank-Spezialisten MySQL.
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