FBI geht digitalem Fingerabdruck auf den Leim

Das FBI (Federal Bureau of Investigation) musste sich jetzt bei einem Anwalt aus Oregon entschuldigen. Die Ermittler waren bei der Aufklärung des verheerenden Bombenattentates in Madrid, offenbar wegen mangelhafter digitalisierter Fingerabdrücke, auf den zum Islam konvertierten Anwalt Brandon Mayfield gestoßen und hatten diesen 17 Tage lang festgehalten.
Die spanische Polizei hatte die Fingerabdrücke auf einer Plastiktüte genommen, in der Sprengzünder am 11. März in Madrid am Tatort deponiert wurden und diese als Bilddatei an die amerikanischen Behörden weitergleitet. Das FBI habe dann mehrere Übereinstimmungen mit den Fingerabrücken des Anwalts festgestellt. Jetzt hatten die Spanier aber den Abdruck einem Algerier zuordnen können, so dass ein US-Gericht Mayfield von allen Vorwürfen freisprechen konnte. Das FBI entschuldigte sich bei dem Anwalt und seiner Familie und veröffentlichte eine Stellungnahme zu dem Vorfall.

“Die Ermittlung beruhte auf einem Bild von schlechter Qualität. Das war in diesem Fall besonders problematisch, wegen der vielen Übereinstimmungen zwischen den beiden Abdrücken”, so das FBI in der Mitteilung. Jetzt wolle die zuständige Abteilung die bestehende Praxis überprüfen und gegebenenfalls neue Richtlinien erarbeiten.

Die spanischen Ermittler hatten hingegen dem FBI vorgeworfen, bestehende Richtlinien nicht beachtet zu haben, wie in der New York Times zu lesen war. Denn die amerikanischen Beamten hätten den Original-Abdruck nicht gegengeprüft und seien von der Übereinstimmung des digitalisierten Abdrucks so vereinnahmt gewesen, dass auch bei einem Besuch in Madrid keine weitere Prüfung erfolgte.

Silicon-Redaktion

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