Sun baut seine Server-Zukunft auf Niagara und Rock

Nachdem Sun Microsystems erst kürzlich eine Erweiterung seiner Partnerschaft mit Fujitsu angekündigt hat, haben die Kalifornier nun die Koordinaten ihrer Server-Roadmap neu abgesteckt. Im Mittelpunkt steht künftig der Acht-Core-Prozessor ‘Niagara’ und sein High-end-Pendant ‘Rock’. Das Sparc-Design alter Prägung wird zwar weiter verfolgt, jedoch nur noch im Rahmen der Kooperation mit dem japanischen Partner.
Unter dem Codenamen ‘Advanced Product Line’ (APL) soll bis Mitte 2006 die neue gemeinsame Generation von Sparc-Systemen entwickelt werden. Sie wird die beiden Server-Familien Sun ‘Fire’ und Fujitsu ‘Primepower’ verschmelzen. Die Weiterentwicklung der Sparc-CPUs für die neuen Rechner finde künftig verstärkt bei Fujitsu statt. “Die Entwicklung der gemeinschaftlichen APL-Serverlinie bietet uns den Vorteil, dass wir uns auf R&D-Aktivitäten konzentrieren können, um weitere Innovationen auf den Markt und zu den Kunden bringen zu können”, sagte Suns Vice President Marc Trembley am Rande eines Expertenkongresses in München.

Er denkt dabei vor allem an Suns hauseigene Prestigeobjekte ‘Niagara’ und ‘Rock’. Ende Juni waren erste Details zu Niagara durchgesickert. Demnach kann jeder der acht Cores vier unabhängige Aufgaben bearbeiten. Sie werden dann in binäre Instruktionen aufgeteilt, von denen über eine einzige skalare, sechsstufige Pipeline immer sechs gleichzeitig laufen. Darüber hinaus soll der Prozessor mit einer relativ geringen Taktfrequenz – vermutlich im 1 Gigahertz-Bereich – arbeiten und wenig Strom brauchen. Nach Trembleys Worten ist Niagara für Internet- und Netzwerk-Anwendungen optimiert. Als Beispiele nannte er Web Server, Application Server, Firewalls oder Mail Server. Im Vergleich zu bisherigen Sparc-basierten Systemen solle Niagara die Durchsatzraten um das Fünfzehnfache steigern, verspricht Sun.

Der Rock-Prozessor wiederum, mit dem die Kalifornier kurz danach auf den Markt kommen wollen, biete eine Performance-Steigerung um den Faktor 30. Er werde spezialisiert sein auf die Verarbeitung enormer Datenmengen, die beispielsweise aus einer RFID-Installation kommen. Dabei soll der Chip auch bei solchen Anwendungen eine hohe Rechenleistung erzielen, die über nur einen aktiven Thread verfügen. Um das zu ermöglichen denkt Chef-Architekt Marc Trembley an einen so genannten “Hardware-Scout”. Der speziell generierte Thread hätte die Aufgabe, anstehende Arbeitsschritte so zu koordinieren, dass weder eine Über- noch eine Unterbelastung entsteht. Bei der Herstellung der Niagara- und Rock-Chips wird Sun nach eigenen Angaben mit Texas Instruments zusammenarbeiten.

Silicon-Redaktion

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