Italienischen Tauschbörsen-Nutzern droht Gefägnis
In Italien gilt seit heute eines der schärfsten Urheberrechtsgesetze der Welt.
In Italien gilt seit heute eines der schärfsten Urheberrechtsgesetze der Welt. Wer dort Songs über eine Tauschbörse herunterlädt oder anbietet, muss künftig mit drastischen Geld- und Gefängnisstrafen rechnen. Ein entsprechendes Gesetz hat das italienische Parlament gestern verabschiedet.
“Wir wollen mit dieser Verfügung das Internet als legalen Markt für künstlerische Produkte unterstützen”, sagte Carlo Zasio, Sprecher der italienischen Kulturministeriums. Bereits für den kleinsten Verstoß werden mindesten 150 Euro fällig, der Download urheberrechtlich geschützter Werke schlägt mit bis zu über 1000 Euro zu Buche. Wer geschütztes Material illegal via Peer-to-Peer-Netzwerke anbietet, muss mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren rechnen.
Bisher wurden in Italien wie in vielen anderen Ländern auch vor allem Personen verfolgt, die Raubkopien kommerziell verwerteten. Durch die Gesetzesänderung wird Filesharing über P2P fast genauso hart bestraft wie professionelles Raubkopieren.
Dass ein derart strenges Gesetz in Italien durchgesetzt werden konnte, ist für politische Beobachter kein Zufall. Der Parlamentsbeschluss ist vor allem den massiven Bestrebungen der Filmindustrie zur Verschärfung des Urheberrechts zu verdanken. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist selbst einer der führenden Vertreter der italienischen Medienindustrie.