Italienischen Tauschbörsen-Nutzern droht Gefägnis

In Italien gilt seit heute eines der schärfsten Urheberrechtsgesetze der Welt. Wer dort Songs über eine Tauschbörse herunterlädt oder anbietet, muss künftig mit drastischen Geld- und Gefängnisstrafen rechnen. Ein entsprechendes Gesetz hat das italienische Parlament gestern verabschiedet.
“Wir wollen mit dieser Verfügung das Internet als legalen Markt für künstlerische Produkte unterstützen”, sagte Carlo Zasio, Sprecher der italienischen Kulturministeriums. Bereits für den kleinsten Verstoß werden mindesten 150 Euro fällig, der Download urheberrechtlich geschützter Werke schlägt mit bis zu über 1000 Euro zu Buche. Wer geschütztes Material illegal via Peer-to-Peer-Netzwerke anbietet, muss mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren rechnen.

Bisher wurden in Italien wie in vielen anderen Ländern auch vor allem Personen verfolgt, die Raubkopien kommerziell verwerteten. Durch die Gesetzesänderung wird Filesharing über P2P fast genauso hart bestraft wie professionelles Raubkopieren.

Dass ein derart strenges Gesetz in Italien durchgesetzt werden konnte, ist für politische Beobachter kein Zufall. Der Parlamentsbeschluss ist vor allem den massiven Bestrebungen der Filmindustrie zur Verschärfung des Urheberrechts zu verdanken. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist selbst einer der führenden Vertreter der italienischen Medienindustrie.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

8 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

12 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago