Ein internationales Konsortium soll mit Geldern der Europäischen Kommission eine europaweite elektronische Melderegisterauskunft entwickeln. Das soll Gläubigern, die ihren Schuldnern nachforschen müssen, die Suche vereinfachen. Über RISER (Registry Information Service on European Residents) muss der Gläubiger nun nicht mehr die einzelnen Kommunen in Deutschland abklappern.
Die Herusforderung ist groß, denn die derzeitige Handhabung solcher Daten könnte unterschiedlicher kaum sein. So verfügt beispielsweise Österreich über eine zentrale Erfassung. Irland unterhält kein Melderegister sondern verlässt sich in solchen Fragen auf das Wählerverzeichnis. In Deutschland ist das Register kommunal organisiert.
Eine einheitliche Suchmaske in RISER soll künftig den Zeit- und Kostenaufwand bei der Suche drastisch vermindern helfen. Es wird aber noch kein Europäisches Zentralregister sein, sondern lediglich eine Schnittstelle zu den verschiedenen nationalen Datenbanken. Für die Auskünfte muss dann auch getrennt gezahlt werden. So bleiben die verschiednen Regelungen der einzelnen Länder gewährleistet.
Mit diesem System will die EU auch kleineren Unternehmen die Chance geben, auf die Suche nach Schuldnern zu gehen, was bislang aus Kostengründen großen Betrieben vorbehalten war. So soll auch eine Hemmschwelle beim grenzüberschreitenden Handel abgebaut werden, denn auch bei kleineren ausstehenden Beträgen kann jetzt im Ausland nachgeforscht werden. Das Projekt soll 18 Monate laufen und wird mit einer Million Euro unterstützt.
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