Mit dem Einlenken beim nordkoreanischen Atomwaffenprogramm ist die Angst vor dem Nachbarn für Südkorea noch nicht ausgestanden: Nordkorea soll nach Angaben der südkoreanischen Behörden systematisch Hacker ausbilden. Jetzt befürchtet das an den westlichen Demokratien orientierte Land Attacken auf die eigenen Computernetzwerke.
“Nordkorea betreibt eine Hackereinheit auf direkte Anweisungen von Machthaber Kim Jong Il”, zitierte die Zeitung Korea Herald jetzt Song Young Keun, den Leiter des so genannten Verteidigungssicherheitskommandos der südkoreanischen Streitkräfte. Song sprach auf einer Konferenz über Sicherheitsinformationen in Seoul.
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, passt diese Information dazu, dass Nordkorea 2003 nach Jahren der Restriktion beschlossen hat, bei der Computernutzung aufzuholen. Entsprechend sollte die technische Ausbildung sowie Benutzung von Computern in dem kommunistischen Staat vorangetrieben werden, trotz des von der US-Regierung geführten Import-Embargos für neue PC-Hardware.
Laut Songs Informationen bildet Nordkorea jährlich bis zu 100 Spezialisten zu Computerhackern aus. Die Hacker würden in einer militärischen Sondereinheit trainiert. Der kommunistische Staat soll auf diese Weise auch seine Fähigkeiten zum Cyberterrorismus ausbauen wollen. Ziel der Angriffe nordkoreanischer Spezialisten seien insbesondere die Netzwerke der Behörden und Forschungsinstitute in Südkorea, um an Geheiminformationen zu gelangen. Derzeit gebe es laut Song etwa 26 Internet-Seiten, die direkt von Pjöngjang oder von pro-nordkoreanischen Organisationen betrieben werden.
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