Da es bei Trusted Computing nach wie vor “sehr stark an praxisnaher Aufklärung mangelt”, hat der Verein für digitale Grundrechte, Protect Privacy, einen offenen Brief an die Trusted Computing Group (TCG) verfasst. Die Organisation, die sich für die Grundrechte der Verbraucher einsetzt, will damit die Frage klären, welche Konsequenzen die Technologie für Entwickler und Anwender haben könnte. Zudem wird den Mitgliedern, zu denen sich unter anderem Microsoft, Adobe oder auch die Chiphersteller Intel und AMD zählen, der TCG vorgeworfen, die Öffentlichkeit nicht ausreichend zu informieren.
So will der Verein mit insgesamt 17 Fragen von den Herstellern Informationen über die neue Technologie erfahren. Drei Fragen über Next Generation Secure Computing Base (NGSCB) und Digital Rights Management (DRM) richten sich direkt an den Softwarehersteller Microsoft.
“Warum werden die Spezifikationen zu NGSCB und LaGrande nicht veröffentlicht?”, wollen die Bürgerrechtler wissen. Oder auch die Frage nach einer Monokultur, die durch die Implementierung von TPM (Trusted Platform Module) entstehen könnte, will der Verein beantwortet haben. “Warum wird nicht eine Smart-Card in Betracht gezogen, obwohl dies das gleiche Maß am Sicherheit für Firmen und Privatleute gewähren würde?”, heißt es in dem Schreiben und daran angefügt wird nach dem konkreten praktischen Nutzen der Technologie für den mittelständischen oder auch den Privatanwender gefragt.
“Es würde uns sehr freuen, wenn Sie diese Fragen beantworten und damit die Nutzer über Ihre Technologie aufklären würden. Wir sind sicher, dass auch Sie die Sorgen der Nutzer ernst nehmen und zeigen wollen, dass Sie an einer offenen Diskussion interessiert sind”, schließen die Autoren des Briefes.
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