Die Internet-Verwaltung Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) hat sich Feinde in Europa gemacht. Der Vorschlag, das Budget für das kommende Jahr auf 15,8 Millionen Dollar zu erhöhen, stieß auf Kritik. Eine annähernde Verdopplung der geplanten Ausgaben kommt für die europäischen Domainverwalter nicht in Frage.
Sie sind es schließlich, die die Budgets für das Icann berappen müssen. Die im Centr (Council of European National Top Level Domain Registries) organisierten Firmen haben die Budget-Erhöhung aber auch zum Anlass genommen, eine grundsätzliche Kritik an der Icann loszuwerden. So stellte der Vorsitzende von Centr, Paul Kane, in einem Brief an den Icann-Vorsitzenden Paul Twomey, die Berechtigung der Icann als Internet-Verwaltung in Frage. Die Verwaltungsstelle, so Kane, müsse sich realistische Ziele setzen und solle sich auf ihre Organisations- und Koordinierungsaufgaben konzentrieren. Das sei schließlich die Hauptfunktion und nicht politische Diskussionen.
Ferner sei fraglich, so die Icann-Kritiker, ob das Organ wie bisher die Root-Server verwalten solle. Nach dem Willen eines Icann-Ausschusses sollen die Root Server an zentralen Stellen des Internet eingerichtet werden. Unabhängiges und extra dafür abgestelltes Personal soll diese dann betreuen. Die Kritiker sind der Meinung, dass sie aus eigenen Kapazitäten Personal dafür stellen könnten, was die Budget-Erhöhung für die Icann drastisch reduzieren könnte. Icann solle sich, so Centr, auf Diskussionsforen um technische Themen und auf zusätzliche Services für die bessere Kommunikation der Mitglieder konzentrieren.
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