Icann bekommt Gegenwind aus Europa

Die Internet-Verwaltung Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) hat sich Feinde in Europa gemacht. Der Vorschlag, das Budget für das kommende Jahr auf 15,8 Millionen Dollar zu erhöhen, stieß auf Kritik. Eine annähernde Verdopplung der geplanten Ausgaben kommt für die europäischen Domainverwalter nicht in Frage.
Sie sind es schließlich, die die Budgets für das Icann berappen müssen. Die im Centr (Council of European National Top Level Domain Registries) organisierten Firmen haben die Budget-Erhöhung aber auch zum Anlass genommen, eine grundsätzliche Kritik an der Icann loszuwerden. So stellte der Vorsitzende von Centr, Paul Kane, in einem Brief an den Icann-Vorsitzenden Paul Twomey, die Berechtigung der Icann als Internet-Verwaltung in Frage. Die Verwaltungsstelle, so Kane, müsse sich realistische Ziele setzen und solle sich auf ihre Organisations- und Koordinierungsaufgaben konzentrieren. Das sei schließlich die Hauptfunktion und nicht politische Diskussionen.

Ferner sei fraglich, so die Icann-Kritiker, ob das Organ wie bisher die Root-Server verwalten solle. Nach dem Willen eines Icann-Ausschusses sollen die Root Server an zentralen Stellen des Internet eingerichtet werden. Unabhängiges und extra dafür abgestelltes Personal soll diese dann betreuen. Die Kritiker sind der Meinung, dass sie aus eigenen Kapazitäten Personal dafür stellen könnten, was die Budget-Erhöhung für die Icann drastisch reduzieren könnte. Icann solle sich, so Centr, auf Diskussionsforen um technische Themen und auf zusätzliche Services für die bessere Kommunikation der Mitglieder konzentrieren.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

7 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

10 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago