Die meisten Hotspots in Deutschland werden von nicht einmal fünf Kunden täglich genutzt. Das hat eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste in Bad Honnef ergeben. Demnach gibt es inzwischen rund 2300 kommerziell betriebene öffentliche WLAN-Hotspots – Ende vergangenen Jahres waren es nur 525. Doch die Nachfrage hinkt dem starken Angebotswachstum stark hinterher.
Vielen Nutzern seien die Angebote zu teuer und zu umständlich, heißt es in der Studie. Der hohe Preis von fünf bis zehn Euro für eine Stunde Internetzugang tue sein übriges um die Nutzer abzuschrecken. Die Internetsurfer seien auch nicht bereit, bei jedem Anbieter neue Zugangsprozeduren und Abrechnungsverfahren zu erlernen. Die Experten raten deshalb zu festen Vertragsbeziehungen, die das Roaming mit möglichst vielen fremden Hotspots ermöglichen.
Hinzu komme die Angst vor Sicherheitsmängeln. Die scheint auch nicht unbegründet, hatte doch zum Beispiel Intel erst vor zwei Wochen angekündigt, die Wireless-Funktion des Grantsdale-Chipsets zu deaktivieren. Der Chiphersteller will so die Verbreitung von ungesicherten Hotspots verhindern. Das Problem ist nicht zu unterschätzen. So zeigte eine Untersuchung in den USA, dass gerade einmal jeder dritte Hotspot gängige Verschlüsselungsmethoden nutzt, eigentlich eine Grundvoraussetzung für kabelloses Surfen im Internet.
Die Wissenschaftler in Bad Honnef kamen unterdessen zu dem Schluss, dass öffentliche Hotspots nur an attraktiven Standorten, wie zum Beispiel Flughäfen, wirtschaftlich rentabel sind. Kleinere Hotspots in Hotels, Cafes oder Restaurants werden aber nach Einschätzung der Experten dennoch nicht verschwinden. Vielmehr würden die Betreiber auf die aufwändigen Abrechnungssysteme verzichten und den drahtlosen Internetzugang als kostenlosen Zusatzdienst zu ihren übrigen Leistungen anbieten.
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