Speicher-Compliance oft ein Buch mit sieben Siegeln
Compliance, das Ablegen von Informationen im Unternehmen für steuerliche und behördliche Prüfzwecke, ist vielerorts noch ein Fremdwort.
Compliance, also die Art wie Informationen im Unternehmen für steuerliche und behördliche Prüfzwecke und auch zur internen Kontrolle vorgehalten und abgelegt werden, ist vielerorts noch ein Fremdwort. Das sagte Claus Egge, Industrieanalyst bei dem Marktforschungsunternehmen IDC auf einer Konferenz in London.
Die meisten Firmen unterschätzten die Bedeutung der Compliance und hätten dafür veraltete Methoden implementiert. IT- und Speicherexperten mit Entscheidungsverantwortung rief er dazu auf, die notwendigen Techniken und Prozesse schnellstmöglich anzupassen. Schließlich rücke die Einführung von Gesetzen wie Sarbanes-Oxley in den USA oder Basel II in Europa immer näher. International tätige Unternehmen müssten beides beherrschen.
Egge wies darauf hin, dass eine Check-Liste baldmöglichst branchenspezifisch abgearbeitet werden müsse. Schließlich seien die Anforderungen für Finanzbereich, Pharma- oder TK-Industrie besonders streng, aber auch voneinander völlig verschieden. Im Speicherbereich sieht er in den nächsten zwei bis drei Jahren viel Neues auf die Geschäftsanwender zukommen. Die Einführung von brauchbaren E-Mail-Speichern und die Adaption von einmal beschreibbaren und vielfach lesbaren Medien müsse spätestens jetzt angepackt werden. Dafür sei nicht immer eine komplett neue Infrastruktur notwendig, wie die Speicherindustrie wünsche, wohl aber eine durchdachte Mischung aus Geschäftsprozessen und Technik.