In Deutschland wird es in absehbarer Zukunft keine flächendeckende DSL-Versorgung geben. Das geht aus einem Schreiben von T-Com-Vorstand Achim Berg an Johannes Singhammer (CSU) hervor, den Vorsitzenden des Beirats der Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP).
“Investitionen in Milliardenhöhe in die bestehenden Telefonnetze kann sich T-Com in der gegenwärtigen wirtschaftlichen und regulatorischen Situation nicht leisten”, zitiert die Wirtschaftswoche aus dem internen Schreiben. Aus Angst vor einer digitalen Spaltung hatte Singhammer alle Festnetzgesellschaften aufgefordert, Vorschläge für eine flächendeckende DSL-Versorgung vorzulegen.
Nach Angaben der Telekom können derzeit nur 30 von 34 Millionen deutsche Haushalte den schnellen Internetzugang nutzen. Zwei Millionen Anschlüsse lägen in Regionen mit so geringem Nachfragpotential, dass die “notwendigen Investitionen in keinem Verhältnis zu den möglichen Einnahmen stehen”. Zudem ist besonders Ostdeutschland für Breitbandsurfer ein schwieriges Pflaster. Anfang der Neunzigerjahre hatte die Deutsche Telekom dort im großen Stil Glasfaserkabel verlegt, die für die DSL-Technik nun ungeeignet sind.
Unterdessen holt der Telekom-Vorstand am Wochenende seine dreitägige Klausurtagung nach, die eigentlich schon für das Pfingstwochenende geplant war. Die Teilnehmer suchen eine neue Aufteilung ihrer vier Konzernsparten T-Com, T-Mobile, T-Online und T-Systems.
Vor allem geht es darum, den internen Konkurrenzkampf zwischen T-Com und T-Systems bei den Geschäftskunden zu beenden. Während T-Systems für Großkonzerne zuständig ist, ist T-Com für Mittelständler und Selbständige verantwortlich. Ein Vorschlag läuft darauf hinaus, eine Sparte für alle Geschäftskunden zu schaffen. T-Com müsste sich dann mit Privatkunden begnügen.
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