“The biggest story in music is about to get even bigger” heißt es auf einer Einladung nach London, die Apple jetzt ausgewählten Pressevertretern zugeschickt und damit die Gerüchteküche kräftig befeuert hat. Branchenbeobachter sind sich einig, dass die Veranstaltung der Startschuss für den iTunes Musicstore in Europa ist. Wegen zäher Verhandlungen mit der Musikbranche war der Termin mehrmals verschoben worden.
Wenn Apple-Chef Steve Jobs nicht wie erwartet den Start des Angebots in Deutschland, Frankreich und Großbritannien verkündet, so sei zumindest die Nennung eines konkreten Starttermins der kleinste Anlass für die aufwendige Veranstaltung. Möglich ist jedoch auch, dass Apple den in den USA überaus erfolgreichen Musikdienst zunächst nur in Großbritannien startet: Das dortige Copyright macht die Verhandlungen mit der Musikindustrie offenbar leichter. Grundsätzlich müssen Online-Händler wie Apple in Europa mit Labels, Verlagen, Autorenvertretern und Verwertungsgesellschaften verhandeln, bevor sie deren Ware anbieten können.
Apple führt den weltweiten Markt mit Musik zum Herunterladen deutlich an. Allein in den USA hat Apple nach eigenen Angaben zum Stückpreis von 99 US-Cent innerhalb eines Jahres über 70 Millionen Lieder verkauft. Auch die Musikindustrie in Deutschland verbindet mit dem Modell große Hoffnungen.
Denn die Musikmanager hierzulande sind nach einem Bericht der Financial Times Deutschland höchst unzufrieden mit der von der T-Com betreuten Internet-Musikplattform Phonoline, vor allem was das Projektmanagement angeht. Dagegen ist es Apple in den USA gelungen, die Bezahlung für Musikdownloads als positives Event zu verkaufen.
Unterdessen ist in Deutschland erstmals ein junger Mann verurteilt worden, der illegal Musik über eine Internet-Tauschbörse angeboten hatte. Den deutschen Phonoverbänden zufolge hatte der Auszubildende Tausende Musiktitel über die Tauschbörse Kazaa angeboten. Bei einer Durchsuchung wurden 6000 MP3-Dateien beschlagnahmt.
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