Verein beklagt Wissensnotstand durch Suchmaschinen
Ein neuer Verein wettert gegen die Suchmaschinen-Betreiber, sie beeinflussten den Wissensstand der Gesellschaft.
Inwieweit sich die Googles dieser Welt fürchten müssen bleibt abzuwarten, aber die Gründer des neuen ‘Vereins zur Förderung der Suchmaschinentechnologie und des freien Wissenszugangs’, kurz SuMa e.V., trommeln mit bedeutungsschwangeren Argumenten gegen die “Machtposition einzelner Unternehmen”.
Der freie Zugang zum Wissen sei gefährdet, heißt es in einer Mitteilung. Denn dieser Zugang erfolge heutzutage zu einem großen Teil über die Suchmaschinen des Internets, sagte eines der Gründungsmitglieder Wolfgang Sander-Beuermann, Leiter des Suchmaschinenlabors am Regionalen Rechenzentrum der Uni Hannover. Diese Suchmaschinen hätten eine Schlüsselrolle in der Informationsgesellschaft übernommen. Sie kontrollierten welche Informationen verfügbar seien, wann und von welchem Rechner aus sie abgerufen würden und in welcher Reihenfolge sie angezeigt würden. Das hätten auch die Politiker erkannt. Der Ausschuss “Neue Medien” des Parlaments beschäftigt sich mit dem Thema “Suchmaschinen und Vielfaltsicherung”.
“Gerade die Reihenfolge der Ergebnisse aber ist von außerordentlich hohem kommerziellen Interesse. Diese Bewertung sollte jedoch an der Sache orientiert und dem gesellschaftlichem Interesse verpflichtet sein”, fordert der Verein. Sie müsse vor allem unabhängig von Interessen einzelner Unternehmen und Parteien erfolgen.
Ein ganz konkretes Projekt des SuMa nimmt bereits Gestalt an: in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Internetportale soll der Prototyp einer neuen, regionalen Suchmaschine entwickelt und implementiert werden. Zu den Gründern zählen ferner der MP3-Erfinder und Direktor des Instituts für Medientechnik bei der TU Ilmenau, Karlheinz Brandenburg, sowie Wolfgang Ertmer, Vizepräsident für Forschung der Uni Hannover.