In Redmond purzeln die Preise – Linux sei Dank
Die zunehmende Verbreitung von Linux bringt die Verantwortlichen bei Microsoft offenbar gehörig ins Schwitzen – auch wenn das natürlich in Redmond niemand offen zugibt.
Die zunehmende Verbreitung von Linux bringt die Verantwortlichen bei Microsoft offenbar gehörig ins Schwitzen – auch wenn das natürlich in Redmond niemand offen zugibt. Doch in letzter Zeit häufen sich die Anzeichen dafür, dass sich das Open-Source-Betriebssystem auf die Finanzen der Redmonder auswirkt. Das gab jetzt auch – in vorsichtigen Worten – Microsofts Marketing-Manager Nick Barley bei einer Veranstaltung in London zu.
Gefragt, ob Unternehmen unter Androhung eines Wechsels zu Linux, Microsoft zu niedrigeren Preisen zwingen wollen, sagte Barley: “Die Bedrohung ist definitiv stärker als bisher.” Wie erfolgreich eine solche Strategie der Verhandlungspartner bisher war, wollte Barley nicht sagen.
“Linux ist ein Mittel, um Microsoft etwas aufzuscheuchen”, bestätigte Meta Group-Analyst Philip Dawson. Es sei einfach üblich, bei Verhandlungen auch Konkurrenzangebote mit ins Spiel zu bringen, auch wenn man an diesen nicht interessiert ist. Bereits vor ziemlich genau einem Jahr hatte Microsoft CEO Steve Ballmer Linux in einem Schreiben an seine Mitarbeiter Linux als Bedrohung skizziert.
Unterdessen hat IBM in Brasilien ein breit angelegtes Programm ins Leben gerufen, um Linux-basierte Systeme – als Alternative zu Microsoft-Produkten – an Unternehmenskunden zu verkaufen. Die Pläne markieren den Start einer IBM-Initiative, um Open-Source-Software in den Entwicklungsländern verstärkt zu etablieren. Gerade die schwächer entwickelten Märkte seien reif für Microsoft-Alternativen, argumentiert Big Blue. Weitere Wachstumsmärkte neben Brasilien seien vor allem China, Indien und Russland. Und die Hauptverlockung für Kunden aus diesen Ländern ist laut IBM – der Preis.