Die neusten Äußerungen aus dem Hause Cisco haben die Nortel-Manager aufgeschreckt. Der weltgrößte Netzwerk-Hersteller wünscht sich eine Partnerschaft mit dem erheblich kleineren Telekom-Ausrüster. Bei soviel unerwarteter Zuneigung beschleicht wohl so manchen Nortel-Chef ein ungutes Gefühl. Schließlich hat Cisco jetzt die Übernahme des Router-Herstellers Procket Networks bekannt gegeben.
Cisco zahlt für das Unternehmen rund 90 Millionen Dollar. Darüber hinaus wird der Netzwerkspezialist die Schulden von Procket und rund 120 Mitarbeiter übernehmen. Analysten bewerteten den Schritt positiv. “Für Cisco ist es eine Möglichkeit, um sich großartiges Know-how ins Haus zu holen”, sagte Burton-Group-Marktforscher Dave Passmore. Unterdessen ist die Cisco-Wunschliste offenbar noch nicht abgearbeitet.
“Ich hätte Nortel liebend gern als Partner”, sagte jetzt Cisco-Chef John Chambers. “Ich glaube, dass es ein zukunftsweisender Weg wäre, wenn wir gemeinsam am Markt agierten.” Nach einer möglichen Übernahme von Nortel befragt, antwortete er – angesichts der jüngsten Entwicklungen – fast ironisch: “Ich habe keine Ahnung, wie große Akquisitionen zu tätigen sind.” Nortel reagierte auf das Angebot nicht direkt und äußerte sich nur zurückhaltend. Bei Partnerschaften sei man offen für allerlei Möglichkeiten und prüfe immer alle Gelegenheiten.
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