Tablet PCs kommen nur schwer aus der Nische
Rund 18 Monate nach der Markteinführung läuft das Geschäft mit Tablet PCs noch immer schleppend.
Rund 18 Monate nach der Markteinführung läuft das Geschäft mit Tablet PCs noch immer schleppend. Die Geräte, bestückt mit Microsofts gleichnamiger Betriebssystem-Variante, haben sich zwar in einigen Nischen etabliert. Der großflächige Durchbruch in Unternehmen oder bei den Verbrauchern lässt jedoch weiter auf sich warten, berichtet das Marktforschungsinstitut In-Stat/MDR in einer aktuellen Studie.
Vor allem im Gesundheitswesen, im Immobilien- und im Versicherungsmarkt ist der Tablet PC beliebt. Alle anderen Branchen jedoch zögern beim Kauf der mobilen Geräte, ebenso wie die Verbraucher. Laut In-Stat/MDR könnte sich das jedoch ändern – vorausgesetzt, die Geräte werden billiger und die Software verbessert. “Vor allem in großen Unternehmen wächst das IT-Budget – wenn überhaupt – nur sehr langsam”, sagt In-Stat/MDR-Analyst Brian O’Rourke. “In dieser Situation gehen IT-Manager kein Risiko ein, indem sie neuartige PCs im Paket kaufen. Ich bin nicht sicher, dass diese Männer davon überzeugt sind, dass die Datenerfassung per Stift den höheren Preis der Tablet PCs rechtfertigt.”
Das werde sich jedoch in den kommenden Jahren ändern. Vorausgesetzt, der Preis für ein Gerät fällt unter 2000 Dollar und die IT-Budgets steigen. Derzeit sind die Verkaufzahlen jedoch noch gering. Die Marktforscher von IDC schätzen, dass in diesem Jahr rund eine Million Tablet PCs verkauft werden. Das ist zwar doppelt so viel wie im vergangenen Jahr, macht aber im Gesamt-PC-Markt nur einen Anteil von 0,5 Prozent aus.
Gleichzeitig kommt Konkurrenz von einem neuen mobilen Gerät, dem so genannten ‘Handtop’-Computer. Die Geräte sind etwa so groß wie ein Taschenbuch und sollen wesentlich mehr bieten als ein herkömmlicher PDA. “Die Geräte bieten – in tragbarer Form – die gleichen Kapazitäten wie ein Desktop- oder Laptop-Computer”, sagte OQO-CEO Jory Bell gegenüber Reuters. OQO wird im Herbst seine ersten Mini-Computer auf den Markt bringen. Auch die Investment-Firma Vulcan von Microsoft-Mitbegründer Paul Allen will noch in diesem Jahr seinen Mini-PC ‘FlipStart’ verkaufen. Sony bietet bereits jetzt ein entsprechendes Gerät an, vorerst allerdings nur in Japan.
Alle drei Mini-Laptops laufen unter Windows XP. Dabei arbeitet nur Sonys VaioU50 mit Touchscreen, OQO und Vulcan planen ihre Geräte mit Tastatur. Alle drei sind mit einem 1 GHz- oder 900 MHz-Mikroprozessor ausgestattet, einem 20- oder 30-Gigabyte-Laufwerk, Wireless Networking und USB-Ports. Der Preis für die Geräte wird voraussichtlich zwischen 1300 und 2000 Dollar liegen, im gleichen Bereich also wie für die dünnsten und leichtesten Laptops, die derzeit auf dem Markt sind.