Für ‘Fiscus’, das Software-Projekt für Finanzämter, läuft nach rund 13 Jahren möglicherweise der Countdown. Allerdings nicht für dessen endgültige Einführung, sondern für das endgültige Scheitern. Wie der Focus berichtet, steht das millionenteure Softwareprojekt vor dem Aus. Die erfolglosen Programmierversuche hätten den Steuerzahler nach internen Schätzungen möglicherweise zwischen 250 und 900 Millionen Euro gekostet. Das Bundesfinanzministerium dementierte inzwischen diesen Bericht.
Spätestens ab 2006 sollen 650 Finanzämter mit einer einheitlichen Software arbeiten. Das Programm soll auch elektronische Steuererklärungen ermöglichen. Wegen Problemen bei der Umsetzung war bereits 2001 ein Neustart in Form einer GmbH versucht worden. Jetzt wollen die Finanzminister von Bund und Länder das Projekt in einer Sondersitzung offiziell für gescheitert erklären, so das Blatt. Dagegen sagte ein Sprecher des Finanzministeriums, das Projekt sei auf einem guten Weg. Der Bericht laufe der Entwicklung in dieser Sache “diametral entgegen”.
Dennoch käme ein Scheitern des Projekts jedoch nicht völlig überraschend. Bereits im März hatte Bundesfinanzminister Hans Eichel den Ländern mit dem Aus gedroht wenn es nicht gelinge, die Fiscus GmbH zu sanieren. Wenig später wurden Bund und Länder vom Bundesrechnungshof abgewatscht. Diese machten bei IT-Projekten immer wieder dieselben Fehler. “Schlampige Planung, fehlende Steuerung und Erfolgskontrolle, zu wenige oder inkompetente Mitarbeiter, unflexible Insellösungen sowie unausgereifte oder überfrachtete Konzepte”, so wetterte Dieter Engels, Präsident des Bundesrechnungshofes.
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