Nichts scheinen Open-Source-Advokaten mehr zu fürchten, als Patentklagen und andere rechtliche Schritte gegen Open-Source-Software. Zur Linux-World, die derzeit in San Francisco stattfindet, gab es jetzt gleich zwei gute Nachrichten. IBM hält rund 60 Patente, die dem freien Betriebssystem gefährlich werden könnten, und hat gelobt, keine Forderungen gegen das Open-Source-Lager zu erheben. Und die streitsüchtige SCO-Group hatte angekündigt, keine weiteren Klagen mehr gegen Linux-User einzureichen.
“IBM hat keinerlei Absichten, sein Patentportfolio gegen den Linux Kernel zu behaupten”, verkündete Nick Donofrio, IBMs Senior Vice President für Technologie und Herstellung, bei einer Rede auf der Linux-Konferenz. “Es sei denn”, so Donofrio weiter, “wir sind gezwungen uns selbst zu verteidigen.”
“Ich würde die gesamte Branche der Informationstechnologie auffordern, bei der Einforderung ihrer Patente einen ähnlichen Standpunkt einzunehmen”, fuhr Donofrino fort. Er rief die Linux-Gemeinschaft zudem auf, sich zusammenzuschließen und ein Prozedere zu entwickeln, mit dem sich Verletzungsklagen vermeiden und schnell lösen lassen.
Ganz zerstreuen wird dies jedoch die Sorge von Open-Source-Befürwortern nicht. Scheint doch ein rechtlicher Großangriff auf Linux von Seiten Microsoft derzeit viel wahrscheinlicher. Nach Recherchen des Unternehmens Open Source Risk Management nennt Microsoft immerhin 30 Patente sein eigen, die von Linux tangiert werden.
Glaubt man den Worten von SCOs CEO Darl McBride, so haben – zumindest in der nächsten Zeit – Linux-Anwender und Entwickler keine Klagen von dem Unix-Hersteller zu befürchten. Er sei jetzt erst mal mit der Zahl der Prozesse vor verschiedenen Gerichten zufrieden. Gegenüber US-Medien erklärte der Unternehmenssprecher Blake Stowell, dass die derzeitige Strategie sei, sich auf die aktuellen Rechtsstreitigkeiten mit IBM, Novell und Autozone zu konzentrieren. Man wolle erst den Ausgang der Auseinandersetzungen abwarten und dann entscheiden, ob weitere Klagen eingereicht werden.
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