Die Hacker-Methode ‘Phishing’, also ‘Passwort-Angeln’, scheint auch in Deutschland immer mehr um sich zu greifen. “Die Attacken konzentrieren sich immer mehr auf Bankkunden und nicht auf die Server der Banken. Die Angriffe werden professioneller und raffinierter”, sagte der Karlsruher Sicherheitsexperte Christoph Fisher der dpa.
Nach Angaben des größten IT-Dienstleisters der deutschen Sparkassen, der Sparkassen-Informatik, ist die Zahl der Phishing-E-Mails im März auf rund 200.000 gestiegen. Vor einem Jahr wurden erst 300 solcher E-Mails in Deutschland registriert. Dabei sei aber kein Schaden entstanden.
Auch die Kunden der Postbank wurden vor einigen Wochen von Massenmails überschwemmt, die auf eine gefälschte Postbank-Webseite mit dem Länderkürzel für Russland leiteten. Kein Kunde sei aber auf die Masche hereingefallen, so ein Postbank-Sprecher. Ähnlich wie in diesem Fall, kommen die Attacken häufig aus Osteuropa. In den USA kämpfen die Ordnungshüter schon seit längerem gegen Phishing. Die Marktforscher von Gartner schätzen hier den Schaden im Jahr 2003 auf 1,2 Milliarden Dollar.
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat eine Broschüre mit Tipps zum sicheren Online-Banking herausgegeben. Grundsätzlich sollten Kunden misstrauisch werden, wenn es Abweichungen vom gewohnten Ablauf beim Online-Banking gebe. Vorsichtsmaßnahmen sind auch deshalb dringend nötig, weil die Haftung bei dieser Art von Kriminalität noch nicht endgültig geklärt ist. “Die Bank haftet für ihren Bereich, der Kunde für seinen Bereich. Er muss nachweisen, dass er die Sorgfaltspflicht nicht vernachlässigt hat”, sagte BdB-Sprecher Jens Walter der Nachrichtenagentur.
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