Das Open-Source-Betriebssystem Linux hat zwar einen flugunfähigen Vogel als Wahrzeichen – doch eine Studentengruppe aus Australien arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, Linux in die Erdumlaufbahn zu schicken. Mit Bluesat wollen sie im November nächsten Jahres einen Mikrosatelliten Marke Eigenbau ins All schießen. Gesteuert werden soll er von einem selbst entwickelten Flight Computer mit einem abgespeckten Linux-Betriebssystem.
Der Cheftechniker des Projekts, Ashley Butterworth sagte gegenüber US-Medien, ihm sei nicht bekannt, dass derzeit ein anderes Linux-Projekt im Weltall unterwegs sei. Die meisten Amateur-Satelliten seien zu klein, um überhaupt einen eigenen Computer zu haben. “Unser größtes Problem sind die kleinen Energieressourcen, deshalb müssen wir vorsichtig sein, was wir mit Strom versorgen. Außerdem muss die Software absolut zuverlässig sein, denn wenn irgendetwas mit ihr passiert, schaltet sich der Satellit ab.”
Der Vorteil an Linux ist nach Butterworth Worten vor allem, dass sein Team den gesamten Code überprüfen und Überflüssiges “über Bord werfen” kann. Zusätzlich entwickeln die Studenten ein eigenes Bluesat-Betriebssystem. Dieses soll in erster Linie verwendet werden, doch sollte etwas schief gehen, kann der Computer auf Linux umschalten und so die weitere Funktionsfähigkeit des Satelliten garantieren.
Der Satelliten-Computer beinhaltet einen Embedded-Prozessor Strong ARM SA 1100. Nach dem geplanten Start im November 2005 soll der etwa zehn Kilogramm schwere Mikrosatellit als eine Art fliegender ftp-Server dienen.
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