Geldfälschung per IT soll es bald nicht mehr geben

Die Europäische Zentralbank (EZB) will eine EU-weite Richtlinie durchsetzen, die das Fälschen von Banknoten, zumeist sind es hier Euros, verhindern soll. Diese Richtlinie soll die Konstruktion und die Verwendung von Hard- und Software so einschränken, dass PC-Technik nicht mehr für diese kriminellen Zwecke verwendet werden kann, meldet Reuters.
Dafür ist die EZB mit Sitz in Frankfurt am Main zunächst einmal eine Kooperation mit anderen europäischen Banken eingegangen, die die Bestimmung mit ausarbeiten sollen. Bisher, so heißt es aus der EZB, hätten sich die Institute darauf beschränkt, nur die Banknoten selbst fälschungssicher zu machen, und nicht die Mittel anzutasten, mit denen gefälscht werden kann. Hersteller und Reseller sowie Importeure von Hard- und Software sollen nun verpflichtet werden, selbst für eine Unmöglichkeit des Geldkopierens mit den Systemen zu sorgen.

Die Bank führt ins Feld, dass allein im ersten Halbjahr 2004 insgesamt 307.000 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr gezogen wurden, im Vorjahres-Vergleichszeitraum waren es 311.000. Eine neue Banknotenserie, die zum Ende des Jahrzehnts eingeführt wird, soll “unüberwindbare Hürden” für Geldfälscher vorsehen. So soll zum Beispiel Nanotechnologie eingesetzt werden, um den Banknoten ein spezielles Aussehen zu verleihen.

Die Umsetzung der Richtlinie ist offenbar so angelegt wie die umstrittene Kopierschutz-Initiative der Verwertungsgesellschaften. Offenbar sollen die Anpassungen auf eigene Kosten vorgenommen werden, was zu einer Preiserhöhung führen könnte. Eine Reaktion der betroffenen Industrieverbände dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

Silicon-Redaktion

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