Die walisische Stadt Swansea hat ein Problem: Sie will ihre IT outsourcen. Technisch wäre das für die zahlreichen Spezialisten am Markt nicht unbedingt eine Herausforderung, doch das IT-Personal in Swansea stellt sich auf stur und befindet sich seit einigen Tagen in Hungerstreik. Und auch sonst will sich plötzlich niemand um die verwaiste IT der Stadtverwaltung kümmern – nicht einmal die Firmen, die sich um den Outsourcing-Vertrag beworben haben.
In der engeren Wahl für den Auftrag sind Capgemini und ITNet. Capgemini weigert sich, kurzfristig einzuspringen. ITNet allerdings habe einige “Streikbrecher” vorgeschickt – behauptet zumindest die Gewerkschaft Unison. Dort ist man empört, dass der Gemeinderat überhaupt auf die Idee kam, bei den beiden Firmen um Hilfe zu fragen. Im Falle eines späteren Vertragsabschlusses könne sich das auf das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und -nehmer negativ auswirken.
In seiner Not hat sich der Gemeinderat auch an Outsourcing-Spezialisten gewandt, die nicht um den Service-Vertrag konkurrieren. Doch auch dort, unter anderem bei IBM, Fujitsu und Computacenter, hält man sich vornehm zurück. Das Sprichwort “Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte”, gilt hier offenbar nicht.
Der bloßgestellte Gemeinderat bewahrt immerhin Haltung und behauptet, das IT System werde derzeit durch einen “externen IT-Anbieter” weitergeführt. Trotz des Streiks könnten 99 Prozent des Personals normal weiterarbeiten.
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