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EDS wehrt sich gegen Großkunden-Klage

Der IT-Dienstleister Electronic Data Systems (EDS) und der von der Familie Murdoch, genauer von James Murdoch, geleitete Medienkonzern BSkyB in Großbritannien gehen vor Gericht. EDS spricht von der Unfähigkeit des Kunden in IT-Dingen, der Kunde von Vertragsbruch beim Einbau einer CRM-Lösung. Beide wollen die Klage bis zum bitteren Ende durchziehen, doch genauere Angaben gibt es bislang nur von einer Seite.
Jan Hülsmann, bei EDS verantwortlich für Global Marketing EMEA Central, untermauert die Position seines Unternehmens, dass grundsätzlich keinerlei Ansprüche der Briten offen seien. Er erklärt gegenüber silicon.de: “Der ehemalige Kunde versucht sämtliche Rechtsmittel auszuschöpfen, um die eigene schlechte Ausführung des CRM-Systems zu kaschieren.” Hintergrund sei, dass BSkyB eine Klage wegen nicht erfülltem Vertrag eingereicht habe. Dieser Vertrag sei aber beiderseits ordnungsgemäß im September 2002 beendet worden – sogar auf Wunsch des Kunden, der offenbar mit der EDS-Leistung unzufrieden war. “Und jetzt hat BSkyB weit nach Ende des Vertrages plötzliche eine Klage losgetreten, gegen die wir uns zur Wehr setzen werden”, so Hülsmann.

EDS, so erklärt er weiter, habe ein CRM-System einbauen sollen. Beide Partner hätten bald Nachbesserungsbedarf angemeldet, weil der Vertrag auslegungsbedürftig gewesen sei und die Rechte und Pflichten wiederholt diskutiert werden mussten. So hätten die beiden Unternehmen im Juli 2001 eine “detaillierte Redefinition der Vertragsinhalte” vorgenommen. “Anfang 2002 sagte BSkyB dann, sie wollten die verbleibende Integration der Systeme jetzt selbst vornehmen, während EDS noch ein Jahr lang weiter IT-Contractors für eventuelle Hilfestellungen abgestellt hatte”, sagt der EDS-Mann. Im September 2002 hätten dann die ehemaligen Partner den Vertrag gelöst.

“Seitdem gibt es Diskussionen darum, ob überhaupt noch Pflichten seitens EDS offen sein können; unsererseits ist der Vertrag mehr als erfüllt worden, schließlich waren wir ein Jahr lang strategisch und ein weiteres Jahr lang unterstützend für die Integration der CRM-Systeme bei BSkyB tätig”, sagt der EDS-Sprecher. Die Klage, die konkret die CRM-Implementierung in den IT-Dienstleistungszentren von BSkyB in den britischen Niederlassungen Livingston und Dunfermilne betrifft, wird seiner Ansicht nach einen hohen Streitwert haben. “Der Originalvertrag belief sich auf 61 Millionen Pfund (96 Millionen Euro), die Forderung von BSkyB wird unserer Einschätzung nach das Zwei- bis Dreifache sein.” EDS sei sich keiner Schuld bewusst und werde die Klage schärfstens zurückweisen.

Silicon-Redaktion

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